Zwei Rundgänge zu Moosacher Sehenswürdigkeiten geplant

Moosach · Hier geht’s zur Kultur!

Kulturgeschichtspfade werden künftig (u.a.) zur Alten St. Martins-Kirche führen. Foto: sb

Kulturgeschichtspfade werden künftig (u.a.) zur Alten St. Martins-Kirche führen. Foto: sb

Moosach · Ab Sommer werden sich möglicherweise jede Menge Touristen in Moosach tummeln: Denn spätestens bei den Stadtteilkulturtagen wird der 10. Stadtbezirk seinen Beitrag zum Projekt »Die Kulturgeschichtspfade Münchens« leisten. Zwei festgelegte Rundgänge werden dann zu historisch bedeutsamen Stätten im Viertel führen, um Einheimischen und Touristen die hiesige Geschichte näher zu bringen.

Der »Wegweiser«, eine kostenlose Broschüre, wird historische Fotos und Malereien des Stadtteils enthalten. Sie wird in den Stadtteilbibliotheken, den Volkshochschulen sowie im Kulturreferat erhältlich sein.

Der Kulturgeschichtspfad wird eine Einladung sein, die Stadt zu erkunden. »Auch und vor allem für die Einheimischen soll ein Anreiz bestehen, nicht nur blind durch ihr Viertel zu laufen. Wir haben hier die Möglichkeit, ein größeres Bewusstsein für die bemerkenswerte Geschichte unseres Stadtteils zu schaffen«, so die Vorsitzende des Bezirksausschusses in Moosach, Johanna Salzhuber (SPD).

Bereits sechs Stadtbezirke, darunter Au-Haidhausen und Schwabing-Freimann, haben im Auftrag des Kulturreferats den postkartengroßen Reiseführer für ihren Stadtteil herausgegeben. In Zukunft sollen alle Viertel Münchens Kulturgeschichtspfade bekommen. Ziel des Projekts ist es, neben den bekannten Sehenswürdigkeiten – der Frauenkirche, dem Königsplatz, dem Olympiastadion – auch kleinere, ebenfalls geschichtsträchtige Ecken zu beleuchten.

Bei den Moosacher Stadtteilkulturtagen von 5. bis 13. Juli soll das hiesige Heft erstmals unters Volk gebracht werden. Die genauen Stationen, an die man in Moosach herangeführt wird, stehen einer Sprecherin des Kulturreferats zufolge noch nicht endgültig fest. Geplant aber seien ein »innerer« und ein »äußerer« Rundgang.

Ersterer wird sich mit dem historischen Moosach befassen. Zentraler Punkt des Pfades wird die Alte St. Martins-Kirche sein, auch das 1690 erbaute Pelkovenschlössl wird eine Rolle spielen. Der »äußere« Rundgang wird in die Moderne führen – unter anderem zum 146 Meter hohen Uptown Hochhaus, zum OEZ und dem U-Bahnhof Westfriedhof mit seiner extravaganten Licht-Installation.

Salzhuber hofft, dass der Rundgang auch die Trinkl-Siedlung einschließen wird, die nach dem Gast- und Landwirt Josef Trinkl benannt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte dieser sein Land an jugoslawische Flüchtlinge verpachtet – zum Zwecke der »Landwirtschaft im Nebenerwerb«. Die neuen Grundbesitzer allerdings dachten gar nicht daran, hier allzu viel Landwirtschaft zu betreiben – sie bauten lieber Wohnhäuser. Wegen der fehlenden Baugenehmigung allerdings fanden die Bauarbeiten nachts statt – daher wird die Gegend auch Mondschein-Siedlung genannt.

Jedenfalls: »Der äußere Rundweg wird sich sehr gut für eine Radtour eignen«, so Salzhuber. Freilich wird der Bezirksausschuss die Kulturgeschichtspfade auch selber testen – und am 7. Juli zum kollektiven stadtgeschichtlichen Radlfahren einladen. Weitere Informationen folgen.

Sebastian Bolenius

Artikel vom 01.04.2008
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...