Garching · SPD unter Schock

Dietmar Gruchmann (SPD) enttäuschte das Wahlergebnis. Foto: ba

Garching · Es war eine turbulente Woche, nachdem die Garchinger 36 Jahre SPD-Bürgermeisterschaft beendet hatten durch die Wahl der CSU-Kandidatin Hannelore Gabor zur neuen Bürgermeisterin. Während sich andeutet, dass Peter Riedl von den Unabhängigen Garchingern künftig wohl das Amt des zweiten Bürgermeisters übernimmt, hat der SPD-Kandidat Dietmar Gruchmann sichtlich Probleme, sich mit seiner neuen Rolle anzufreunden.

»255 Wähler haben die Weichen auf Stillstand gestellt«, so sein Kommentar zum Wahlausgang. Er werde sich nun im Stadtrat zurücklehnen »und voller Spannung auf die angekündigte Wechsel-Politik von Frau Gabor und Herrn Riedl warten.«

Sechs Jahre zuvor hatte der Wahlkampf ein schnelles Ende gefunden – und war damals flott abgehakt. Hannelore Gabor verlor vor sechs Jahren die Stichwahl gegen Manfred Solbrig und wurde dann unter ihm zweite Bürgermeisterin. Jahrelang regierte diese große Koalition die Garchinger.

Während sich Dietmar Gruchmann mit der SPD-Fraktion nun erst einmal »zurücklehnen« will, wäre der SPD-Vorsitzende Joachim Krause einer großen Koalition wiederum nicht abgeneigt. Er erinnert daran, dass Solbrig seinerzeit mit allen Parteien verhandelte und verbindet damit die Hoffnung, dass Gabor dies nun auch tun werde. Die CSU-Chefin kündigte auch Gespräche mit allen an, aber ein zweiter Bürgermeister Gruchmann sei kein Thema: »Das werde ich zu verhindern wissen.«

Mehrfach kamen aus dem SPD-Lager nach der Garchinger Wahl, die im gesamten Münchner Norden am meisten beäugt wurde von der Nachbarschaft, die Bemerkungen, Garching werde »eine Vorstadt bleiben« (Gruchmann) und sich zum Dorf zurück entwickeln. Dem gegenüber stehen erste Glückwünsche aus Katar. Von dort rief Prof. Dr. Wolfgang Herrmann, der Präsident der TU München, an und gratulierte Gabor.

In einer Pressemitteilung freute sich der Präsident der Uni schon auf die Zusammenarbeit, »um gemeinsam den europaweiten Vorsprung der Garchinger Wissenschaft nicht nur zu sichern, sondern im harten internationalen Wettbewerb auszubauen.«

Artikel vom 01.04.2008
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