EHC-Coach Pat Cortina über die Zukunft des Vereins

Ein „big boy“ und große Ziele

"So zuhause wie in München habe ich mich bis jetzt nirgends gefühlt": Pat Cortina. Foto: hh-muc

"So zuhause wie in München habe ich mich bis jetzt nirgends gefühlt": Pat Cortina. Foto: hh-muc

Die Saison ist für den EHC München beendet – eine Pause gönnt sich Coach Pat Cortina aber nicht: Der Terminkalender des unermüdlichen Italo-Kanadiers ist prall gefüllt. Im Interview mit den Münchner Wochenanzeigern sprach der 43-Jährige über seine Pläne mit dem EHC, die Liebe zu München – und er verriet, ob das King's Hotel tatsächlich eine Suite für ihn und seine Familie umbaut.

Münchner Wochenanzeiger: Herr Cortina, für den EHC München ist die diesjährige Spielrunde gelaufen – für sie als Coach der ungarischen Nationalmannschaft allerdings noch lange nicht. Wie gestalten sich Ihre nächsten Wochen?

Pat Cortina: Diese Woche fliegen wir nach Japan, dort bestreiten wir vom 13. bis 19. April unsere Spiele der B-Weltmeisterschaft. Anschließend sehe ich mir noch einige Matches der A-Weltmeisterschaft in Kanada an, ehe es wieder zurück in meine Heimat nach Fassa und wenig später nach München geht.

Münchner Wochenanzeiger: Sie haben vor kurzem ihren Vertrag in München um zwei Jahre verlängert, dafür aber ein auf mehrere Jahre angelegtes Konzept verlangt. Was wird sich rund um den EHC ändern?

Pat Cortina: Vorrangig wollen wir das gesamte EHC-Umfeld professioneller gestalten, uns klare Ziele setzen, in welche Richtung wir gehen wollen. Dazu gehört auch, das Verhältnis zu Sponsoren weiter zu verbessern und zu intensivieren – und wir wollen natürlich den Zuschauerschnitt heben.

Münchner Wochenanzeiger: Markus Schrör zum neuen "Operation Manager" zu ernennen, ist daher der richtige Schritt?

Pat Cortina: Ja, das denke ich. Persönlich kenne ich Herrn Schrör nicht sehr gut, grundsätzlich ist der eingeschlagene Weg aber der richtige. Wir haben die Stelle ja erst geschaffen, aber durch seine bisherige Erfahrung wird uns Herr Schrör mit Sicherheit helfen.

Münchner Wochenanzeiger: Markus Schrör war bislang nicht die einzige Personalentscheidung. Auch der Kader nimmt allmählich Konturen an. Was dürfen die Fans von Neuzugang Mark Heatley erwarten?

Pat Cortina: Mark ist ein "big boy", kein Zweifel. Allerdings ist er noch sehr jung und hat Eishockey bislang nur an der Universität gespielt. Es ist ein großer Schritt für ihn, gerade weil in Europa anderes Eishockey gespielt wird als in Nordamerika. Wir sollten ihn nicht zu sehr unter Druck setzen, gerade in seinem ersten Jahr in München. Er bringt aber die notwendige Einstellung mit und wird sicher eine Verstärkung für unser Spiel sein. Inwieweit, das müssen wir abwarten.

Münchner Wochenanzeiger: Es hieß, sie würden mit ihrer Familie nach München ziehen, im King's Hotel soll eine Suite umgebaut werden. Sind denn schon Handwerker zugange?

Pat Cortina: Nein, nein. Wir haben über das Thema geredet, ein ernsthaftes Gespräch war dies aber nicht. Meine Lebensgefährtin arbeitet in Fassa und meine Tochter geht dort zur Schule. Natürlich möchte ich meine Familie so nah wie möglich bei mir haben, eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen. Eine Suite wird derzeit nicht umgebaut, auch wenn sich das King's Hotel bislang immer bestmöglich um mich gekümmert hat.

Münchner Wochenanzeiger: Sie fühlen sich also wohl in München?

Pat Cortina: Definitiv. Ich liebe die Stadt München und ihre Bewohner. Seit 20 Jahren bin ich ständig im Ausland unterwegs. So zuhause wie in München habe ich mich aber bis jetzt nirgends gefühlt - auch wenn ich die Sprache kaum beherrsche. Jeder versucht, mir die Aufenthalte so angenehm wie möglich zu gestalten. Das ist wirklich toll. Interview: Tobias Schneider

Artikel vom 31.03.2008
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