Konzepte zur Neugestaltung des Gesundheitsamt-Geländes fallen in Ungnade

Maxvorstadt · Zukunft ungewiss

Unklar: Was mit dem Gelände des Gesundheitsamts passieren wird, steht weiterhin in den Sternen. 	Foto: LH München

Unklar: Was mit dem Gelände des Gesundheitsamts passieren wird, steht weiterhin in den Sternen. Foto: LH München

Maxvorstadt · Was mit dem Gelände des Gesundheitsamts an der Dachauer Straße geschehen soll, ist immer noch unklar. Vermutlich wird das Gebäude abgerissen, für eine erneute Bebauung gibt es bereits erste Ideen – alle enthalten einen Kinderhort. Das Kommunalreferat hat dem Bezirksausschuss Maxvorstadt (BA 3) auf seiner jüngsten Sitzung zwei der angedachten Varianten vorgelegt.

Zufrieden war das Stadtteilparlament mit keiner der beiden Möglichkeiten. Sein Vorschlag: ein Preisgericht.

Wie die Fläche zwischen Dachauer, Maßmann- und Schleißheimer Straße künftig genutzt wird, steht noch in den Sternen. »Wir wissen noch gar nichts darüber«, gab Henrik Jörgens, Sprecher des Gesundheitsamts, zu. Es habe schon zahlreiche Vorschläge gegeben, unter anderem sei darüber nachgedacht worden, an dieser Stelle ein Alten- und Pflegeheim zu errichten, das in der Maxvorstadt dringend gebraucht wird (wir berichteten). Bislang sei jedoch nicht einmal geklärt, ob das Gesundheitsamt selbst an dem Standort bleiben werde. »Die Pläne haben sich immer wieder geändert«, so Jörgens. Dennoch sind erste Konzepte für eine Bebauung vorhanden. »Wir prüfen, was machbar ist«, sagte Martina Weinzierl, ebenfalls Sprecherin der Behörde. Am Donnerstag, den 10. April, um 19 Uhr, würden die Entwürfe den Anwohnern im ersten Stock des Verwaltungsgebäudes in der Dachauer Straße 90 vorgestellt, kündigte sie an. Vor Ort seien dann auch die verantwortlichen Architekten und die Entscheidungsträger der Stadt.

Zwei der Varianten hat das Gesundheitsamt bereits dem Bezirksausschuss zur Stellungnahme vorgelegt: Ein Entwurf sieht vor, ein neues Bürogebäude für die öffentliche Verwaltung mit einer Tiefgarage und einem Kinderhort zu bauen. In der Alternative sind zusätzlich eine Wohnanlage sowie ein Wohnheim eingeplant. Allerdings waren die Lokalpolitiker von keiner der beiden Möglichkeiten begeistert: »Was uns wichtig war, wurde kaum berücksichtigt«, klagte Sigrid Mathies (SPD). Die Durchlässigkeit für Fußgänger vom Löwenbräu-Gelände zum Maßmannpark sei nicht gewährleistet und es werde zu wenig neuer Wohnraum geschaffen. »Wir sollten von der Stadt weitere Vorschläge verlangen«, regte sie an. »Am besten wäre, letztlich ein Preisgericht einzusetzen.«

Städtebaulich gesehen sei das Grundstück enorm wichtig, betonte der BA-Vorsitzende Klaus Bäumler (CSU). Auch er plädierte für den Vorschlag von Mathies. »Wenn das Grundstück nicht der Stadt gehören würde, gäbe es ohnehin ein Preisgericht«, erklärte er. Gerd Richter (SPD) hingegen ist das noch zu wenig: »Damit unsere Wünsche mit einfließen, müssen wir der Stadt Eckdaten für den Wettbewerb liefern«, forderte er – und erntete bei den Mitgliedern des Gremiums Zustimmung. Bäumler kündigte an, in Kürze ein entsprechendes Schreiben an die Stadt zu schicken.

Bauherr des Projekts, wie auch immer es sich entwickeln wird, ist übrigens das Gesundheitsamt selbst. Kommunal- und Baureferat der Stadt München sind, entgegen der Aussagen von Sprecher Jörgens, noch nicht in die Planungen involviert. Welche der Alternativen am Ende tatsächlich umgesetzt wird, entscheidet der Stadtrat. Julia Stark

Artikel vom 25.03.2008
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