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Ein Jahr Jüdisches Museum München
Münchner Zentrum - Über 100.000 Besucher
Genau heute vor einem Jahr wurde das Jüdische Museum am St. Jakobs-Platz eröffnet.Foto: Museum
Münchner Zentrum - An diesem Samstag, 22. März, wird das Jüdische Museum München ein Jahr alt. Die Bilanz fällt positiv aus: Über 100.000 Besucher strömten im ersten Jahr in das neu eröffnete Museum um die Ausstellung zum Thema „Sammelbilder“ und die Dauerausstellung „Stimmen_Orte_Zeiten – Juden in München“ zu sehen.
Mit „Judaica-Sammler heute“ (6. Mai bis 7. September ) und „Ein gewisses jüdisches Etwas“ (22. Juni bis 31. August) schließt die Ausstellungsreihe „Sammelbilder“ dieses Jahr ab.
„Ein gewisses jüdisches Etwas“ ist dabei ein Experiment, denn die Ausstellung wird erst am Tag ihrer Eröffnung entstehen. Die Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, Objekte, mit denen sie etwas Jüdisches verbinden, ins Museum zu bringen, sich mit ihnen fotografieren zu lassen und die bereitstehenden Vitrinen zu bestücken. So könnte eine vielfältige Sammlung aus Naheliegendem und Unerwartetem, Traditionellem und Überraschendem, gestaltet durch die Museumsbesucher selbst entstehen. Führungen und Gespräche über die präsentierten Objekte und eine abschließende Podiumsdiskussion von Experten zur Bedeutung und Begriff von Dingen im Kontext eines Jüdischen Museums ergänzen das Programm.
Das nächste große Jahresthema anlässlich des 850-Jubiläums wird eine Ausstellung mit dem Titel „Stadt ohne Juden“ (23. September 2008 bis 6. September 2009) sein.
München feiert 2008 seinen 850. Geburtstag. Eigentlich ein Grund zum Feiern – aber nicht unbedingt für eine Einrichtung, in deren Mittelpunkt die jüdische Geschichte steht. Denn in den 850 Jahren Münchner Stadtgeschichte waren Juden über 400 Jahre lang von der Teilnahme an der Stadtgeschichte ausgeschlossen.
Das Jüdische Museum nimmt deshalb das Stadtjubiläum zum Anlass, in einer Ausstellungsreihe die Abwesenheit, das Fehlen von Juden in München zu thematisieren. Auf einer der beiden Wechselausstellungsebenen wird eine ganzjährige Ausstellung unter dem Titel: „Stadt ohne Juden“ jene Zeit thematisieren, in der in den vergangenen 850 Jahren keine Juden in München lebten: Was waren die Ursachen für Vertreibungen und Aufenthaltsverbote? Wie wurde „Jüdisches“ in einer „Stadt ohne Juden“ rezipiert?
Ergänzend werden in drei weiteren Ausstellungen Orte vorgestellt, die nach den Vertreibungen seit dem Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert Fluchtpunkte wurden: Darunter Istanbul als exotischer Ort für Münchner, die Mittelmeermetropole Tel Aviv, die 2009 ihren 100. Geburtstag feiert und eine New Yorker Synagogengemeinde, die 1940 von Münchner Emigranten gegründet wurde.
Artikel vom 20.03.2008Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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