Die Pfarrkirche St. Raphael ist künftig mit zwei Kreuzwegen bestückt

Moosach · Beten – auch im Freien!

Leslaw Magdziarek, Pfarrer von St. Raphael, sieht der Fertigstellung des »Kreuzwegs im Freien« erwartungsvoll entgegen. Foto: bid

Leslaw Magdziarek, Pfarrer von St. Raphael, sieht der Fertigstellung des »Kreuzwegs im Freien« erwartungsvoll entgegen. Foto: bid

Moosach · Zwei Stationen stehen bereits – 14 sollen es werden: Seit Jahren engagiert sich die Verwaltung der Moosacher Pfarrkirche St. Raphael dafür, einen Kreuzweg unter freiem Himmel zu errichten. Der Kostenpunkt: 3.500 Euro pro Station. »Bis jetzt haben wir acht Spender«, so Dietmar Fürgut, Mitglied der Kirchenverwaltung. »Die meisten Geldgeber sind Gemeindemitglieder oder privatwirtschaftliche Institutionen.«

»Die meisten Geldgeber sind Gemeindemitglieder oder privatwirtschaftliche Institutionen.«

Seit der Einweihung der denkmalgeschützten Raphaelskirche im Jahr 1932 hatte ein vom renommierten Kirchenarchitekten Hans Döllgast konzipierter Kreuzweg den Innenraum des von ihm entworfenen Gotteshauses geschmückt – in den 1960er-Jahren allerdings wurden die vergleichsweise schlichten Tafeln in den Speicher gestellt und durch neue Kreuzweg-Stationen ersetzt. Seit einigen Jahren nun wünscht sich die Gemeinde das Original zurück. Die neueren Tafeln indes sollen nicht anstelle der alten im Speicher verstauben: Sie sollen vielmehr im Hartmannshofer Park aufgebaut werden und somit den ersten Kreuzweg im Münchner Stadtgebiet unter freiem Himmel bilden.

Kirchenverwaltungs-Mitglied Fürgut verspricht sich von dem »Kreuzweg im Freien« vor allem eine »visuelle und spirituelle Verbindung des Pfarrheimes mit der Kirche«, da die Gebäude vergleichsweise weit auseinander liegen. In Zusammenarbeit mit dem Architekten Prof. Michael Gaenßler ist die Idee entstanden, mit dem Kreuzweg einen Kreis um die Kirche zu bilden, der die gesamte Anlage mit dem Hartmannshofer Park verknüpft.

Die ersten beiden Stationen wurden bereits vor der Kirche und dem Kindergarten aufgestellt. Die restlichen zwölf Tafeln werden im Park errichtet. Die Keramik-Reliefs sind in stählerne Stelen gefasst, zusätzlich eingebaute Panzerglasscheiben schützen die quadratischen Bilder. Zur Erklärung der einzelnen Stationen wird ein kleines Heft erarbeitet, das als Führer durch den Kreuzweg dient und eine kurze spirituelle Interpretation zu jedem Bild bietet. An den Tafeln selbst werden nur die Nummer und der Titel der jeweiligen Station angebracht sein. Auch wird der Name der jeweiligen Spender in die Stelen graviert.

Wann der Kreuzweg endgültig fertig gestellt ist, sei noch nicht abzusehen. Die Erzbischöfliche Bau- und Kunstkommission hatte das diesjährige Münchner Stadtgründungsfest Mitte Juni als Termin festgesetzt. Laut Fürgut sei das jedoch ein recht »sportlicher Termin«, zumal die Finanzierung des Kreuzwegs noch nicht gesichert sei.

Auf seiner jüngsten Sitzung beschloss der Bezirksausschuss Moosach (BA 10), die Kosten für eine Kreuzwegstation zu übernehmen. »Es handelt sich nicht nur um einen kunsthistorischen, sondern in erster Linie um einen spirituellen Weg«, begründete Kathrin Koop (SPD). »Man sollte das Projekt nicht nur unterstützen, sondern in jeder Hinsicht bestärken.« Auch die Bezirksausschuss-Vorsitzende Johanna Salzhuber (SPD) bekräftigte, dass man »hinter diesem Projekt stehen kann.« B. Deiterding

Artikel vom 18.03.2008
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