München · Falsche Verwandte

München · Am Mittwoch, 5. März, kam es im Stadtgebiet München erneut zu einer Serie von sogenannten »Enkeltrickbetrügereien«. Gegen 9.45 Uhr wurde eine 85-jährige Rentnerin in der Schrenkstraße von einem Unbekannten angerufen. In vertraulichem Ton forderte der Fremde die Seniorin auf zu raten, wer er denn sei. Als die betagte Dame auf ihren Neffen tippte, bestätigte der Anrufer das.

Im Verlauf des weiteren Gesprächs behauptete er dann, er hätte sich eine Eigentumswohnung gekauft und befände sich in finanziellen Schwierigkeiten. Aus diesem Grund bräuchte er von seiner vermeintlichen Tante eine größere Geldsumme. Diese ließ sich jedoch nicht täuschen und erkannte den Betrug. Ebenso erfolglos rief wahrscheinlich der gleiche Täter gegen 10.30 Uhr bei einer 84-jährigen Rentnerin in der Schmellerstraße an.

Weniger Glück hingegen hatte eine 86-jährige Rentnerin vom Agilolfingerplatz, die gegen 13.15 Uhr angerufen wurde. Auch sie ging nach dem gleichen Vorspiel davon aus, dass sie mit ihrem Neffen telefonieren würde. Nach dem Telefonat begab sich die Frau zu ihrer Hausbank und hob dort eine größere Summe ab. Wieder daheim angekommen, erhielt die Seniorin zunächst einige sogenannte Kontrollanrufe.

Dann behauptete der vermeintliche Neffe in einem weiteren Telefonat, er wäre leider noch verhindert, würde aber eine »Frau Koch« in seinem Auftrag vorbeischicken. Als kurze Zeit später tatsächlich eine junge Frau an der Wohnungstür der Seniorin auftauchte, übergab die 86-jährige Münchnerin der Fremden arglos ihr Geld.

Die Kriminalpolizei warnt in diesem Zusammenhang dringend davor, angeblichen Verwandten, die sich lediglich telefonisch melden, für etwaige Investitionen Geldbeträge zur Verfügung zu stellen. Die Angerufenen sollten unbedingt Rücksprache mit Vertrauenspersonen halten bzw. sich direkt an die Polizei wenden.

Artikel vom 11.03.2008
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