Jubiläumsausstellung der Bayerischen Staatsbibliothek

Maxvorstadt · Kulturkosmos der Renaissance

Eine der vielen Schätze der Staatsbibliothek: Turnierbuch Herzog Wilhelm IV. von Bayern, München, 1541 bis 1544. Foto: Bayerische Staatsbibliothek

Eine der vielen Schätze der Staatsbibliothek: Turnierbuch Herzog Wilhelm IV. von Bayern, München, 1541 bis 1544. Foto: Bayerische Staatsbibliothek

Maxvorstadt · Die Bayerische Staatsbibliothek zeigt von 7. März bis 1. Juni anlässlich ihres 450. Geburtstages die große Jubiläumsausstellung »Kulturkosmos der Renaissance. Die Gründung der Bayerischen Staatsbibliothek«. Der Wittelsbacher Herzog Albrecht V. gründete 1558 die Münchner Hofbibliothek als eine Art begehbare Enzyklopädie des Wissens und der Kunst der Renaissance. In der Austellung wird zum ersten Mal der Gründungsbestand der Bibliothek einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.

Gezeigt werden im Fürstensaal der StaBi, Ludwigstraße 16, beispielsweise wertvolle äthiopische und armenische Handschriften, italienische Inkunabeln, französische und spanische frühe Drucke, illuminierte Korane, prachtvoll gemalte Turnierbücher und kriegstechnische Werke, Architekturtraktate und große Wappen-, Literatur- und Münzbücher. Einen Ehrenplatz erhalten der Himmelsglobus und der Erdglobus, die 1575 bis 1576 im Auftrag Albrechts V. zur Zierde des Bibliotheksraumes im Obergeschoss des Antiquariums der Münchner Residenz und zur Betonung dessen repräsentativen Charakters hergestellt wurden. Der Eintritt ist frei, Öffnungszeiten: 7. März bis 1. Juni, täglich 10 bis 18 Uhr, donnerstags bis 20 Uhr. An Feiertagen geschlossen. »Die neu gegründete Bibliothek war«, so Generaldirektor Rolf Griebel, »nicht nur Ausdruck der fürstlichen Reputation und Selbstdarstellung, vielmehr sollte sie nach Herzog Albrechts Wunsch zusammen mit der Antikensammlung und der Kunstkammer einen Kulturkosmos der damaligen Zeit bieten.«

Alles begann 1558 mit dem Kauf der wertvollen orientalischen Bibliothek Johann Albrecht Widmanstetters durch Herzog Albrecht V. 1571 kam Johann Jakob Fuggers Bibliothek nach München.

Nicht nur dass sie mit ihren über 10.000 Bänden zu einer der größten Bibliotheken dieser Zeit gehörte, sie enthielt auch eine erstaunliche Anzahl seltenster griechischer und hebräischer Werke. In sie integriert war die Sammlung des Nürnberger Arztes und Humanisten Hartmann Schedel, des bekannten Autors der nach ihm benannten Weltchronik. Entscheidend für das Wachstum der Musikbestände der Hofbibliothek unter Herzog Wilhelm V. war die Erwerbung der Sammlungen von Johann Heinrich Herwart zwischen 1585 und 1587 und von Johann Georg von Werdenstein 1592.

Zu ihrem Jubiläum zeigt die bayerische Staatsbibliothek, heute eine der führenden europäischen Forschungsbibliotheken mit knapp 9,5 Millionen Bänden und über 90.000 Handschriften, zum ersten Mal die Hauptwerke ihres Gründungsbestandes aus »liberei« und herzoglicher Kunstkammer.

Artikel vom 04.03.2008
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