Auch der BA Feldmoching-Hasenbergl wird wohl an die SPD gehen

Münchner Norden · Jetzt wird’s richtig rot

Die Vorsitzende des BA 11, Antonie Thomsen (SPD), war schon beim Wählen guter Dinge. Foto: em

Die Vorsitzende des BA 11, Antonie Thomsen (SPD), war schon beim Wählen guter Dinge. Foto: em

Feldmoching/Hasenbergl · Auf den zweiten Blick war diese Münchner Kommunahlwahl spannender als es zunächst scheint. Wer als Oberbürgermeister und im Stadtrat das Sagen haben würde, war vorher schon abzusehen – das geben nach der Wahl sogar die Verlierer zu. Doch in den »Stadtteil-Parlamenten«, den Bezirksausschüssen (BA), wo manchmal der eigene Nachbar auf dem Wahlzettel steht, werden häufig eher Persönlichkeiten als Parteien gewählt – und da kann das Ergebnis dann ein anderes sein.

So war es zumindest bisher zum Beispiel im 24. Stadtbezirk, Feldmoching-Hasenbergl. Doch nachdem hier die CSU im Stadtrat besonders stark verloren hat (-12,5 Prozent), hat der bisherige Vorsitzende des BA, Dr. Rainer Großmann, keine Hoffnung mehr, hier mit der CSU weiterhin an der Spitze zu sein. Er ist überzeugt, dass der Transrapid ein Hauptgrund für das schlechte Abschneiden seiner Partei im Bezirk ist – obwohl hier er und seine Partei geschlossen dagegen sind.

»Aber da werden wir in Sippenhaft genommen – leider. Obwohl wir gute Arbeit geleistet haben, wie ich meine«, sagt er im Gespräch mit der Münchener Nord-Rundschau. Er wird nun erst einmal in den Urlaub fahren, um das Ergebnis zu verarbeiten.

Freude hingegen regiert naturgemäß besonders die SPD-geführten BA. Schon bei der Wahl sehr gut gelaunt war die Vorsitzende des BA 11, Milbertshofen-Am Hart. Ihre einzige Sorge war, »dass die Extremisten zu viele Stimmen bekommen könnten«. Nach dem vorläufigen Ergebnis der Stadtratswahl, die vor den Bezirksausschuss-Stimmen ausgezählt wird, blickt sie sofort nach vorne: »Noch in diesem Jahr, vor der Sommerpause, werden wir uns mit dem Verkehrskonzept München-Nord beschäftigen und mit die richtigen Weichen für die künftige Entwicklung stellen. Weitere Schwerpunkte werden der Olympiapark, die Entwicklung entlang der Moosacher Straße bei Knorrbremse und die Schulneubauten sein.«

Für den BA-Chef des 12. Stadtbezirks, Schwabing-Freimann, Werner Lederer-Piloty, war die Sache schon am Wahlsonntag klar: »Ude macht das Rennen.« Und auch für seine Spitzenkandidatur im Stadtbezirk war er optimistisch. Jetzt wünscht er sich eine zielgerichtete Arbeit im Bezirksausschuss, um den Stadtbezirk voranzubringen. Patric Wolf, Fraktionssprecher der CSU im Bezirksausschuss Schwabing-Freimann, findet eindeutige Worte: »Das Ergebnis der Oberbürgermeisterwahl und der Stadtratswahl ist eine klare und eindeutige Niederlage für die gesamte CSU München. Die Wähler im 12. Stadtbezirk haben fast genauso wie Gesamt-München abgestimmt.«

Jetzt stehe Ursachenforschung auf dem Programm, denn: »Die Wahl hat eindeutig gezeigt, dass weniger als ein Drittel der Münchner Bevölkerung uns die Lösung der zukünftigen Probleme der Stadt München zugetraut haben. Transrapid, Rauchverbot und die große Beliebtheit von Ude dürfen nicht als Ausreden benutzt werden, um eine ehrliche Themenanalyse zu verhindern, damit die CSU 2014 mehrheitsfähig wird.« Auch, wenn dieser Wunsch unrealistisch sein mag – als Motivation für konstruktive Arbeit wäre er sicher allen Münchnerinnen und Münchnern willkommen. K.Ossoinig/E.Mäkler

Artikel vom 04.03.2008
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