Nullnummer in Köln zeigt: Löwen können kämpfen – und das wollen sie den Bayern beweisen

Nach dem Ligaspiel ist vor dem Pokalspiel

München · Der TSV befindet sich zwischen zwei schweren Auswärtsspielen. Bei der erstebn Aufgabe – in der Liga – hat sich das Team von Trainer Marco Kurz achtbar aus der Affäre gezogen. Das 0:0 beim Aufstiegskandidaten 1. FC Köln war ein klarer Punktgewinn – auch wenn die Kölner lange Zeit in Unterzahl auskommen mussten. Kevin McKenna musste nach wiederholtem Foulspiel noch in der ersten Halbzeit vom Feld.

Für den TSV wurde die Aufgabe deswegen aber nicht leichter. Das Verletzungspech bleibt den Blauen auch in der Rückrunde treu. Für Fans, Mannschaft und vor allem die betroffenen Spieler ist die Situation sehr schwer. Sieben Leistungsträger fielen von Beginn an aus, noch in der ersten Hälfte erwischte es auch Benjamin Schwarz, dem eine gerade überstandene Grippe noch beim Atmen zu schaffen machte. Und so wird aus einer Mannschaft, die so stark in die Saison gestartet war, ein Team, das vor allem beim Debütanten und A-Junioren aufwartet. Und wenn dann noch ein 0:0 beim 1. FC Köln rausspringt, ist das aller Ehren wert.

Mit dem Punkt können die Löwen ganz gut leben, zumal an der Spitze der zweiten Liga die Mannschaften zum Teil nicht mal diesen Punkt holen konnten. Mönchengladbach hat zwei Punkte in Osnabrück verschenkt, Mainz kam zuhause gegen Jena auch nicht über ein Remis hinaus und auch Greuther Fürth hat bei St. Pauli nur ein 1:1 geholt. Gewinner des Spieltags ist die TSG Hoffenheim, abfällig auch die Söldnertruppe oder der FC Chelsea der zweiten Liga genannt. Die Mannschaft von Ralf Rangnick holt Punkt um Punkt nach oben auf, am vorletzten Spieltag erlegten sie die Löwen in der Allianz Arena.

Das ruhmreiche WM-Stadion wird morgen Schauplatz des nächsten großen Duells sein, das die Löwen austragen müssen – passenderweise gegen einen Gegner, der zuletzt in der Liga auch nur einen Punkt geholt hat. Der FC Bayern ist morgen Gastgeber des Pokal-Viertelfinals gegen die Löwen.

Alles andere als ein Sieg der Bayern wäre eine Überraschung – wer was anderes behauptet, verschließt die Augen vor der Realität. Aber die Freunde der gepflegten Fußball-Phrase kennen eigentümliche Pokal- und Derby-Gesetze. Außerdem gibt es eine Serie, die den Löwenfans zusätzlichHoffnung gibt: In der Allianz Arena haben die Bayern den TSV in fast drei Jahren noch nicht geschlagen.

Marco Kurz muss seine Jungs garantiert nicht großartig heißmachen. Den FC Bayern zu besiegen, ist für jeden Löwen Ehrensache – umgekehrt ist es schließlich genauso.

Die Statistik spricht für die Bayern, die gut die Hälfte der bisherigen 203 Stadtderbys gewinnen konnten. 104 Niederlagen aus Löwen-Sicht stehen 50 Unentschieden und 49 Siegen gegenüber. Jetzt wird es Zeit, die 50 vollzumachen.

Wer kein Ticket mehr für das Spiel bekommen hat, kann sich die Partie auch im heimischen Wohnzimmer anschauen. Das ZDF überträgt das Derby morgen abend live.

»Das Spiel am Mittwoch ist wie ein Feiertag für uns«, sagt Daniel Bierofka, der einst für die Amateure des FC Bayern spielte. Der Erstligatabellenführer gegen den Zweitligasiebten. »So extrem« sei der Unterschied zwischen beiden Teams noch nie gewesen, findetder 29-jährige Mittelfeldspieler.

»Bayern ist zwar um einiges stärker als wir, aber wir werden alles in die Waagschale werfen, was wir haben. Wir können unseren Fans nur versprechen, dass wir bis zum Ende alles geben und um jeden Zentimeter Boden kämpfen werden.« Für den gebürtigen Münchner ist das Derby ohnehin »etwas ganz Besonderes«, daher wäre es umso schöner, »wenn wir am Mittwoch etwas machen könnten.« Etwas Glück sei freilich auch notwendig. Denn spielerisch könne die junge Löwenelf dem Starensemble der Bayern nicht Paroli bieten, »deswegen müssen wir über den Kampf kommen«, sagt Bierofka. Aufgeregt sei er indes überhaupt nicht. »Ich glaube eher, dass die Bayern nervös sind«, denn schließlich »haben wir nichts zu verlieren, wir können ganz locker ins Spiel reingehen!«

Eintrittskarten für die Spiele des TSV 1860 München gibt es in der Vorverkaufsstelle, Grünwalder Straße 114 (Mo – Fr: 9 – 18 Uhr, Sa: 10 – 14 Uhr, So (nur an Heimspieltagen): 10 – 13 Uhr; im Fanshop in der Orlandostraße 8 (Mo – Fr: 10 – 19 Uhr, Sa: 10 – 17 Uhr); im Megastore in der Allianz Arena (Mo – Sa: 10 – 17 Uhr, an Heimspieltagen der Löwen ab zwei Stunden vor Spielbeginn; an Heimspieltagen des FC Bayern bleibt der Megastore geschlossen) sowie unter der Ticket-Hotline 0 18 05 / 60 18 60 (14 ct/Min. aus dem dt. Festnetz, Mobilfunkkosten können abweichen). Tickets online buchen unter www.tsv1860-ticketing.de

Artikel vom 27.02.2008
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