In den Startlöchern: Wasserwacht-Nachwuchs probt Ernstfall

Feldkirchen · »Ich bin schon nervös«

Henning (l.) und Simone vom Nachwuchs der Feldkirchener Wasserwacht üben mit ihrem Jugendleiter Mirko Schröder Lebensrettung.Foto: ko

Henning (l.) und Simone vom Nachwuchs der Feldkirchener Wasserwacht üben mit ihrem Jugendleiter Mirko Schröder Lebensrettung.Foto: ko

Feldkirchen · Schon zur kommenden Badesaison im Sommer soll das neue Haus der Feldkirchener Wasserwacht voraussichtlich fertig sein. Seit Oktober 2006 entstehen am Heimstettener See Räume, um sich umzukleiden, zu duschen und die Taucherausrüstung zu lagern. Und die Feldkirchener Wasserwacht ist stolz darauf, viele der Arbeiten in Eigenleistung vollbracht zu haben.

Das neue Gebäude werde hauptsächlich von der überörtlichen Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) genutzt, sagt der Vorsitzende der Wasserwacht, Wolfgang Stadler. Dieses Team speziell ausgebildeter Rettungskräfte ist mit zwei Mannschaften rund um München im Einsatz. Voraussichtlich im Herbst bekommt die SEG dann noch ein neues Einsatzfahrzeug, einen Mercedes Sprinter, und einen neuen Anhänger. Beides ist am Heimstettener See stationiert. Die Wasserwacht selbst ist vor allem während der Badesaison von Mai bis September im Einsatz. Die Mitglieder der Wasserwacht haben Badende vom Balkon der Station aus jederzeit im Auge und greifen im Gefahrenfall ein.

Zu den Routineeinsätzen gehören im Sommer Erste-Hilfe-Leistungen wie Schnitt- und Schürfwunden und Insektenstiche versorgen. Einsätze in Sachen Lebensrettung sind laut Wolfgang Stadler am Heimstettener See eher selten. Obwohl er das bereits erlebt hat. »Wir haben auch einige Leichen an Land geholt und das berührt einen schon«, sagt er. Auch der Nachwuchs muss auf den Ernstfall vorbereitet werden. Daher nutzt der Jugendbeauftragte Mirko Schröder die Zeit jetzt im Winter, um mit den Jugendlichen zu üben. Schwimmen in Kleidern, auf Zeit und in verschiedenen Stilen wie Brust und Kraul lernen die Jugendlichen. Außerdem Erste Hilfe und »offizielle Befreiungsgriffe«, wenn ein Ertrinkender einen umklammert. Zusätzlich übt der Nachwuchs an einer Puppe, etwa Mund-zu-Mund-Beatmung.

Die Arbeit mit der Puppe ist wichtig, da die Jugendlichen dadurch die Scheu vor der Hilfe bei lebenden Personen verlieren. Im Moment sind neun Jugendliche zwischen elf und 14 Jahren beim Nachwuchs. Die 13-jährige Simone ist im vergangenen Herbst zur Jugendgruppe gekommen. Ihre Eltern sind Mitglieder, allerdings keine aktiven. Über ihre Schwester ist die 13-Jährige zur Wasserwacht gekommen. Obwohl sich Simone anfangs »nicht so recht getraut hat«, macht ihr das Schwimmen und die Gruppenstunde großen Spaß. Der 13-jährige Henning hat sogar die Mitgliedschaft im Fußballverein zugunsten der Wasserwacht aufgegeben. Er ist vor fünf Wochen über seinen Freund Nico dazu gekommen. Ihm gefällt vor allem, dass »wir unterschiedliche Sachen lernen«. Obwohl Henning die Übungen an der Puppe »schon ein bisschen komisch« findet.

Er ist auch ein wenig aufgeregt, wenn die Badesaison beginnt. »Wir wissen ja noch nicht, was wir dann alles machen dürfen«, sagt er. Interessierte sind bei der Feldkirchener Wasserwacht jederzeit willkommen.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.wasserwacht-feldkirchen.de.

Weitere Infos zum Heimstettener See.

Kirsten Ossoinig

Artikel vom 20.02.2008
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