Erst der Schock, jetzt die Erleichterung: Schließung der Gemeindehalle aufgehoben

Unterföhring · »Akut Einsturz gefährdet«

Unterföhrings Bürgermeister Franz Schwarz und der Hausmeister der Grundschule, Fritz Bergmaier, in der Gemeindehalle: Seit Donnerstag kann die Halle wieder betreten werden.	Foto: Gemeinde

Unterföhrings Bürgermeister Franz Schwarz und der Hausmeister der Grundschule, Fritz Bergmaier, in der Gemeindehalle: Seit Donnerstag kann die Halle wieder betreten werden. Foto: Gemeinde

Unterföhring · Für einige Turbulenzen im Unterföhringer Rathaus hat die vorübergehende Schließung der Schulturn- und Gemeindehalle gesorgt. Unter Hochdruck und bis spät in die Nacht hinein haben die Verwaltungsmitarbeiter vergangene Woche einige Tage lang geklärt, ob bauliche Mängel eine längere Sperrung der Halle notwendig machen oder nicht.

Nach einer zweiten Statik-Prüfung am Donnerstag war die Erleichterung im Rathaus groß, denn in dem neuen Gutachten heißt es, dass die bestehende Sperre der Gemeindehalle ohne Nutzungseinschränkung aufgehoben werden könne. Seit Ende Januar war die Halle gesperrt, da ein erster Statik-Prüfbericht ergeben hatte, dass es Mängel im Unterbau der Deckenkonstruktion gebe und die Halle somit nicht mehr gefahrlos genutzt werden könne.

Wie nun seitens der Gemeindeverwaltung bekannt wurde, sei bei diesem ersten Prüfbericht von einer »falschen Annahme« ausgegangen worden. Rathauschef Franz Schwarz (SPD) wollte so schnell wie möglich Klarheit schaffen. Und seit das neue, zweite Gutachten vorliegt, ist die Halle auch wieder geöffnet. »Wir haben unsere ganze Kraft eingesetzt, um so schnell wie möglich zu reagieren«, sagt Schwarz. Der Bürgermeister betonte, dass bei der Halle zu keiner Zeit akute Einsturzgefahr bestanden habe. Man sei aber aufgrund des ersten Prüfberichtes davon ausgegangen, dass sich eventuell Bretter aus der Holzkonstruktion des Unterbaus hätten lösen können. Nach den neuen Ergebnissen des zweiten Gutachtens ist nun aber auch »die Standsicherheit der abgehängten Decke der Gemeindehalle gegeben«.

Neben der baulichen Klärung musste auch dafür gesorgt werden, alle in der Halle geplanten Veranstaltungen provisorisch irgendwo anders unterzubringen. Das alljährliche Unterföhringer »Faschingstreiben« hätte am ersten Samstag im Februar in der Gemeindehalle stattfinden sollen. Hier haben vor allem die Bauhofmitarbeiter viel geleistet und schnell reagiert. Denn sie hatten vom Zeitpunkt der Schließung nur zwei Tage, um für Hallenersatz zu sorgen. Kurzfristig wurde für die maskierten Unterföhringer Narren ein Zelt mit festem Boden, Belüftung und Heizung aufgestellt.

Eine Sperrung des Gebäudes auf lange Sicht hätte außerdem eventuell für echte Platzprobleme gesorgt, denn neben den Grundschülern, die in der Halle turnen, nutzen unter anderem Vereine, Parteien und die Volkshochschule die Räumlichkeiten. Und es finden dort viele kulturelle Veranstaltungen statt. Die Nutzung des Gebäudes sei »von jeher multi-kulti gewesen«, sagt der Unterföhringer Bauamtsleiter Lothar Kapfenberger, der aufgrund des glimpflichen Ausgangs der Hallensperrung ebenfalls erleichtert ist. 1958 ist das Gebäude für Vereine, Sportaktivitäten und eine Laienspielgruppe errichtet worden. Die Halle ist zirka 550 Quadratmeter groß, dazu kommen noch die Nebenräume. Der Bau vor 50 Jahren hat laut Kapfenberger rund 600.000 DM gekostet und sei »damals schon ein Hingucker gewesen«. Kirsten Ossoinig

Artikel vom 12.02.2008
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