Fünf Garchinger wollen Bürgermeister werden

Garching · Den Chefsessel fest im Visier

Ein Quintett mit dem Chefsessel fest im Visier: (v. li.) Peter Riedl, Hannelore Gabor, Dr. Dietmar Gruchmann, Henrika Behler und Ernst Hütter.Foto: ba

Ein Quintett mit dem Chefsessel fest im Visier: (v. li.) Peter Riedl, Hannelore Gabor, Dr. Dietmar Gruchmann, Henrika Behler und Ernst Hütter.Foto: ba

Garching · Fünf Garchinger bewerben sich um das Bürgermeisteramt bei der Kommunalwahl am 2. März und eine ihrer schwersten Hürden dahin war die Elefantenrunde. Wie immer, wenn ein amtierender Bürgermeister nicht mehr antritt, lud die VHS zu einer Podiumsdiskussion, bei der sich H. Behler (Bürger für Garching), H. Gabor (CSU), Dr. D. Gruchmann (SPD), E. Hütter (FDP) und P. Riedl (Unabhängige Garchinger – Kandidatennennung alphabetisch) vor über 600 Zuschauern vorstellen und in vier Themenblöcken Rededuelle lieferten.

Dabei hatte Dietmar Gruchmann, von der seit 36 Jahren in Garching den Bürgermeister stellenden SPD, einen sehr schweren Stand. Im Hauptstreitthema Geothermie waren sich Behler, Gabor und Riedl einig und nahmen es zu dritt mit Gruchmann auf im Wortstreit. Der dritte Bürgermeister betonte, dass er für die im Stadtrat abgelehnte Energiewende mit Geothermie, Biomasseheizwerk und Biomasseheizkraftwerk stehe. »Ab dem 1. Mai nehme ich die Verhandlungen wieder auf«, sagte er. Dem gegenüber hatte Henrika Behler neue Argumente vorbereitet gegen den Energiewendevertrag der Partner AR Recycling, E.ON Bayern und Stadt Garching: »Hier steht deutlich, dass sich der Energiepreis an den Preisen von Öl, Gas und Strom orientiert und den Käufern von Genussscheinen ein Gewinn von sieben bis 20 Prozent versprochen wird.« Dieser hitzigste Teil der Podiumsdiskussion (über 60 Fragen wurden eingereicht, konnten aus Zeitgründen aber nicht behandelt werden) gipfelte darin, dass Gruchmann den BfG-Stadtrat Josef Euringer angriff: »Sie lehnen die Energiewende doch nur ab, weil dann ein Kaminkehrer nichts mehr zu tun hat.« Der Konter Riedls folgte prompt: »Hier greifen Mitbewerber Stadträte an, das ist des Themas nicht würdig.«

Schon zuvor im Themenblock Soziales waren Riedl und Gruchmann verbal aneinander geraten. Riedl wiederholte die Forderung der Unabhängigen Garchinger nach kostenfreien Kindergärten. Dabei warfen sich die beiden Bürgermeisterkandidaten gegenseitig vor, absichtlich mit falschen Zahlen zu operieren. Bei der Debatte um die Stadtentwicklung forderten die BfG einen bis ins Zentrum hinein reichenden Park mit Bänken und See.

Gruchmann entgegnete, die BfG seien gerade gegen diesen Plan gewesen, weil eines ihrer Mitglieder dort gerne eine Baulandausweisung gehabt hätte. Behler zischte scharf zurück: »Herr Gruchmann, bedienen Sie sich doch einmal der Wahrheit.« Der SPD-Bürgermeisterkandidat war wahrlich nicht zu beneiden an diesem Abend. Nico Bauer

Artikel vom 06.02.2008
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