Beim Derby gegen Augsburg setzt der Stürmer die entscheidende Akzente

München · Cleverer Thurk bricht Löwen das Genick

München · Die Münchner Löwen erleben derzeit ein Wechselbad der Gefühle. Bei dem spannenden Pokalspiel vergangene Woche bei Alemannia Aachen gelang es dem Team von Trainer Marco Kurz in den Schlussminuten aus einem 0:2 ein 3:2 zu machen. Dann folgte das Hammerlos im Viertelfinale: FC Bayern heißt der Gegner.

Nur 20 Stunden nach der Pokal-Auslosung standen die Löwen auf dem Münchner Rasen und wollten den sensationellen 6:2-Erfolg vom ersten Spieltag gegen den FC Augsburg bestätigen. Doch diese Früchte hingen zu hoch.

Woche für Woche plagen sich die Löwen mit demselben Problem: Die krankheitsbedingten Ausfälle werden nicht weniger. Neben den bereits vor der Winterpause abgemeldeten Antonio di Salvo, Berkant Göktan, Mate Ghvinianidze und Markus Schroth fehlten in der Startelf nun auch Torben Hoffmann (fiebrige Grippe) und Markus Thorandt (Muskelfaserriss).

Alles Jammern hilft nichts – und so begann der TSV voller Elan und drängte die Augsburger in die Defensive. Doch genau hier war der Knackpunkt. Die Schwaben – noch immer mit Abstiegsängsten – verteidigten die Null mit Mann und Maus und machten den Löwen mit engen Räumen das Leben schwer. Nachdem sie auch nicht darauf angewiesen waren, das Spiel zu machen, änderte sich daran lange Zeit nichts. Vier hochkarätige Chancen konnten die Münchner nicht nutzen, weil Augsburg mit Sven Neuhaus einen gut aufgelegten Schlussmann hatte. Die Halbzeitpause rückte immer näher. Und während den Löwen langsam die Mittel ausgingen, nutzten die Augsburger in der 43. Minute ihre Chance zum 1:0. Michael Thurk nutzte ein ungenaues Zuspiel von Lars Bender auf Torwart Michael Hofmann und hob den Ball über den Keeper ins Tor. Damit musste Marco Kurz seine Kabinenansprache kurzfristig umstellen. Gebracht hat es wenig, denn bereits in der 52. Minute gelang dem bundesligaerfahrenen Michael Thurk der zweite Streich. Geschickt holte er an der Strafraumgrenze der Löwen einen Freistoß raus. Die waren mit der Entscheidung des Schiedsrichters Marc Seeberger nicht einverstanden. Doch bekanntermaßen nutzt alles Lamentieren nichts – Timo Wenzel erzielte das 2:0, nachdem die Löwenmauer die entscheidende Lücke schuf und der Weg somit frei war.

Danach hatten die Augsburger leichtes Spiel. Sie mussten ja nach vorne nichts mehr tun, konnten abwarten, bis sich wieder eine Gelegenheit ergibt. Schon in der 62. Minute war es so weit. Erneut war es Michael Thurk, der einen halben Schritt vor Löwen-Schlussmann Michael Hofmann am Ball war und diesen im Tor unterbringen konnte. In der Folge hatten die Augsburger mächtig Rückenwind und die Löwen konnten sich in erster Linie bei Michael Hofmann bedanken, dass der FCA nicht weiter erhöhte.

Marco Kurz sah den Unterschied in der Effektivität im Sturm: »Thurk macht relativ clever das Tor, während wir beste Chancen ungenutzt lassen. Aber da darf auch ein Unterschied sein«, zeigt der Coach Verständnis für seine junge Mannschaft. »Auf der einen Seite sind gestandene Erstligaspieler; wir müssen eben noch lernen.« Die Mannschaft sei brutal bestraft worden. »Aber ich bin mir sicher, dass wir gestärkt aus der Niederlage herausgehen.«

Daniel Bierofka fand, dass man die erste halbe Stunde gut gespielt habe. »Wir müssen das 1:0 machen, dann kommt Augsburg nicht mehr ins Spiel. Der Rückstand war wie ein Genickschlag.« Der 28-Jährige musste zugeben, dass in solchen Situationen derzeit die erfahrenen Spieler fehlen. »Danach haben wir es nur noch mit der Brechstange probiert. Und Augsburg hat nach der Pause gleich die ersten beiden Chancen zu Toren genutzt.«

Schon am Freitag geht es gegen Bundesligaabsteiger und jetzigen Zweitliga-Abstiegskandidaten 1. FC Kaiserslautern. Die Löwen wollen den Betzenberg erstürmen. Das nächste Heimspiel hat der TSV am Sonntag, 17. Februar, um 14 Uhr, gegen Hoffenheim.

Eintrittskarten für die Spiele des TSV 1860 München gibt es in der Vorverkaufsstelle, Grünwalder Straße 114 (Mo – Fr: 9 – 18 Uhr, Sa: 10 – 14 Uhr, So (nur an Heimspieltagen): 10 – 13 Uhr; im Fanshop in der Orlandostraße 8 (Mo – Fr: 10 – 19 Uhr, Sa: 10 – 17 Uhr); im Megastore in der Allianz Arena (Mo – Sa: 10 – 17 Uhr, an Heimspieltagen der Löwen ab zwei Stunden vor Spielbeginn; an Heimspieltagen des FC Bayern bleibt der Megastore geschlossen) sowie unter der Ticket-Hotline 0 18 05 / 60 18 60 (14 ct/Min. aus dem dt. Festnetz).

Artikel vom 06.02.2008
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