16 Jahre wartet die Maxvorstadt auf einen Spielplatz – jetzt soll’s losgehen

Maxvorstadt · Kunst will keine Kinder

Platz für Kinder wollen Klaus Bäumler (CSU) und Irmgard Schmidt (SPD) vom BA 3, sowie CSU-MdL Ludwig Spaenle (CSU) und Thomas Schmid von der Interessengemeinschaft (v. li.).Foto: maho

Platz für Kinder wollen Klaus Bäumler (CSU) und Irmgard Schmidt (SPD) vom BA 3, sowie CSU-MdL Ludwig Spaenle (CSU) und Thomas Schmid von der Interessengemeinschaft (v. li.).Foto: maho

Maxvorstadt · Rund 16 Jahre ist der Streit nun alt – pünktlich zum 200. Jubiläum der Gründung der Akademie der Bildenden Künste steuert er auf einen Höhepunkt zu. Die Forderung Klaus Bäumlers (CSU), Chef des Bezirksausschusses Maxvorstadt (BA 3), ist bekannt: Auf dem Gelände der Akademie soll endlich ein Spielplatz gebaut werden! Aus diesem Grund reichte er in der vergangenen Woche im Namen des Gremiums eine entsprechende Petition beim Landtag ein.

Der neue Anlass für sein Engagement ist der 2005 eröffnete Erweiterungsbau der Akademie, für den der in den Siebzigern errichtete Spielplatz an der Ecke Akademie- und Türkenstraße weichen musste. Schon während des Architektenwettbewerbs im Jahr 1992, dessen Jury Bäumler angehörte, wies er auf die Notwendigkeit hin, Ersatz zu schaffen. Die damalige Akademieleitung hatte auch in Aussicht gestellt, einen neuen Spielplatz auf dem Akademieareal zu schaffen. Inzwischen aber sitzt mit Nikolaus Gerhart ein neuer Kopf an der Akademiespitze – und der hat von der Zusage seiner Vorgänger Abstand genommen. Kein Platz, sagt er. Die unbebauten Flächen auf dem Akademiegelände würden für Veranstaltungen im Freien benötigt.

Der BA 3 nahm das zu keinem Zeitpunkt hin: Bereits 2002 stellte er einen Antrag ans Baureferat, den Bau eines Spielplatzes in die Wege zu leiten. Drei Jahre später machte er in einem Schreiben an den damaligen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU) und Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) nochmals auf sein Anliegen aufmerksam. »Herausgekommen ist dabei nichts«, muss Bäumler frustriert feststellen. Nun also eine einstimmig verabschiedete Landtags-Petition – ein recht ungewöhnliches Mittel für einen BA. Unterstützung hierfür bekommt Bäumler übrigens von der Interessengemeinschaft »Kinderspielplatz im Akademiegarten«, die zeitgleich eine eigene Petition mit gleichem Inhalt abgab. Ihr Vertreter Thomas Schmid machte klar, dass es um mehr geht als das Pochen auf eine 16 Jahre alte Zusage. Es gehe darum, dass der frühere Spielplatz der einzige im Universitätsviertel war: »Seit er weg ist, fehlt ein Treffpunkt für jüngere Kinder.« Der CSU-Abgeordnete Ludwig Spaenle nahm die Petitionen in Empfang. Er ist gleich in zweifacher Hinsicht für den Fall zuständig: als örtlicher Stimmkreisabgeordneter und als Vorsitzender des Hochschulausschusses im Landtag. Schon vorher hatte sich Spaenle in die Angelegenheit eingeschaltet und die Akademieleitung um einen Gesprächstermin mit ihm und Bäumler gebeten. Diese hatte den Gesprächswunsch jedoch abgelehnt. »So etwas habe ich in meiner Politikerlaufbahn auch noch nicht erlebt«, meinte Spaenle kopfschüttelnd.

Er versicherte, sich mit aller Macht dafür einzusetzen, dass der Hochschulausschuss der Petition die höchstmögliche Benotung gibt, die so genannte »Berücksichtigung«. Das hieße, dass der Ausschuss die Forderung nach einem Spielplatz auf dem Akademiegelände als »in vollem Umfang berechtigt und durchführbar« einordnen würde. Spaenle: »Da wäre es ein Affront, wenn die Regierung uns nicht folgen würde.« M. Hoffmann

Artikel vom 05.02.2008
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