Sportlicher Ehrgeiz und Erfolge – der »Billard Sport Verein Aschheim« im Blick

Aschheim · Ein Spiel mit Köpfchen

Ohne mentale Stärke geht beim Billard gar nichts: Aschheims Ligaspieler Christian Schrick liebt vor allem die taktische Vielfalt beim Snooker.  Foto: ko

Ohne mentale Stärke geht beim Billard gar nichts: Aschheims Ligaspieler Christian Schrick liebt vor allem die taktische Vielfalt beim Snooker. Foto: ko

Aschheim · Spätestens seit Martin Scorseses Film »Die Farbe des Geldes« mit Paul Newman und Tom Cruise, wissen viele, dass man mit Billard Geld verdienen kann. Dass »Pool« und »Snooker« richtige Sportarten sind, ist nicht so bekannt. Die Mitglieder des »Billard Sport Vereins Aschheim« kämpfen deswegen oft gegen das Vorurteil, Billard sei nichts weiter als ein Zeitvertreib beim Bierchen in der Kneipe.

»Für unsere komplette Szene ist es hart, Billard als Sport zu etablieren«, sagt der Vorsitzende des BSV Aschheim, Gerhard Stadt. Obwohl es viele Weltspitzenspieler gebe, habe das Spiel in Deutschland immer noch »Kneipentouch«. Dabei handelt es sich bei Billard um Ausdauersport, der eine große mentale Stärke fordert. Die Spieler stehen manchmal zwölf Stunden am Spieltisch. Und wenn man in der Zeit mental einbreche, dann werde das Spiel zäh, »so als ob man durch Teer watet«, sagt BSV-Trainer Sascha Stern.

Die Aschheimer Spieler scheinen die nötige Stärke und den Kampfgeist zu besitzen: Ihre Snooker-Mannschaft ist im Moment auf Rang zwei der Zweiten Bundesliga Süd. Und die erste Pool-Mannschaft ist im Mai Bayerischer Meister geworden und hat sich somit für die Deutschen Meisterschaften im »Acht-Ball-Mannschaftspokal« qualifiziert. Bei diesem Wettkampf im November haben die Aschheimer dann gleich noch die Bronzemedaille abgeräumt.

Einer der Snooker-Ligaspieler ist Christian Schrick. Ihm gefällt daran vor allem, dass es »so vielfältige taktische Möglichkeiten wie bei kaum einer anderen Sportart« gebe. Der 29-Jährige hat vor ungefähr zwölf Jahren angefangen, Billard zu spielen. Snooker hat er zum ersten Mal im Fernsehen gesehen. Schrick hat diese Variante dann selbst ausprobiert und es hat ihn »nicht mehr losgelassen«.

Um sein Liganiveau zu halten, trainiert er zirka zweimal die Woche. Ein großer Unterschied zwischen Snooker und dem bekannteren Pool-Billard besteht darin, dass Snooker schwieriger zu spielen ist. Denn der Snooker-Tisch ist größer und die Kugeln und Taschen kleiner als beim Pool.

Der BSV ist erst im September von Trudering nach Aschheim umgezogen. Die Räumlichkeiten im neu eröffneten Vereinslokal »Marleo« am Aschheimer Sportpark sind laut Gerhard Stadt für den Verein »besser geeignet«. Seit dem Umzug hat der Verein, der im Moment knapp 70 Mitglieder und davon rund 30 Spieler hat, schon Zuwachs zu verzeichnen. Interessierte sind jederzeit willkommen. Beim wöchentlichen Training am Dienstagabend von 19.30 Uhr bis 20.30 Uhr, zum Beispiel. Und keiner muss Angst haben, wenn er nicht auf »Liganiveau« spielt. Denn der Verein unterteilt die Billardbegeisterten in Spieler und Sportler. Mehr Informationen gibt es unter www.bsv-aschheim.de. Kirsten Ossoinig

Artikel vom 05.02.2008
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...