In Schwabing soll’s 2009 einen Straßenfasching geben

München - „Gemeinsam spinnen“

Der Münchner an sich gilt als Faschingsmuffel – allerdings hat zumindest der Fasching in Schwabing eine lange Tradition. Vielleicht kann sie wieder aufleben. Der Bezirksausschuss 12 jedenfalls würde dabei mitarbeiten. Foto: Archiv

Der Münchner an sich gilt als Faschingsmuffel – allerdings hat zumindest der Fasching in Schwabing eine lange Tradition. Vielleicht kann sie wieder aufleben. Der Bezirksausschuss 12 jedenfalls würde dabei mitarbeiten. Foto: Archiv

In der närrischen Zeit bleibt vorerst alles beim Alten: Der traditionelle Münchner Fasching bleibt dieses Jahr noch am Viktualienmarkt angesiedelt. Doch schon 2009 könnte sich das ändern – Pläne für eine Neuauflage des legendären Schwabinger Künstlerfaschings der Sechziger liegen bereits in der Schublade. Auch der Bezirksausschuss Schwabing-Freimann (BA 12) will die Gaudi der vergangenen Tage ins Viertel zurückholen.

Anfang des Jahres wollte die Stadt München das bunte Treiben am Viktualienmarkt aus Sicherheitsgründen verbieten. Statt Trübsal zu blasen, hatten die Mitglieder des „Corso Leopold“ diese Nachricht zum Anlass genommen, eine Renaissance vergangener Tage einzuläuten. Denn niemals war die „Fünfte Jahreszeit“ in München bunter und schriller als beim „Schwabinger Künstlerfasching“ der sechziger Jahre. In diversen Ateliers vermengte sich damals Kunst und Nachtleben zu einem kreativen Mix.

Benjamin David, Mitveranstalter des Streetlife-Festivals und Mitglied bei „Corso Leopold“, ist überzeugt, dass der Fasching in Schwabing größer und prächtiger als je zuvor gefeiert werden kann. „Wenn uns die Stadt die Leopoldstraße zur Verfügung stellt, können wir dort ein legendäres Großereignis veranstalten“, sagt er. Hier sei genug Platz für Narren, „und in den Schubladen von Polizei, Feuerwehr und Stadt liegen in WM-Zeiten erprobte Konzepte für entsprechende Sicherheitsfragen“, so David.

Weil nun doch wieder auf dem Viktualienmarkt gefeiert werden kann, wurden die Pläne der „Corsaren“ zurückgestellt – für ein Jahr: „2009 können wir hoffentlich loslegen“, sagt David. Mit im Boot wäre auch der BA: „Ein Fasching auf der Leopoldstraße wäre toll für unser Viertel“, sagt der Vorsitzende Werner Lederer-Piloty (SPD). Allerdings will er keine plumpe Veranstaltung für närrische Clowns und Matrosen fördern – ein künstlerischer Anspruch sollte schon hinter der Idee stecken.

„Zumal Schwabing und die Maxvorstadt immer noch die Viertel mit der größten Künstlerdichte sind“, wie er sagt. „Ich bin überzeugt, dass sich die Künstler und die Studenten der Kunstakademie am Fasching beteiligen.“ Was jetzt noch fehlt, ist der Segen der Stadt. Christopher Habl, Sprecher des Kreisverwaltungsreferats, erklärt: „Erst wenn wir ein Konzept auf dem Tisch haben, können wir darüber reden. “

Bis es so weit ist, können sich Münchens Narren an den Alternativ-Veranstaltungen erfreuen wie an „München narrisch“, dem Treiben in der Innenstadt von Sonntag bis Dienstag, oder den Tänzen diverser Faschingsvereine im Olympia-Einkaufszentrum.

„Vielleicht aber feiern die Faschingsfreunde auch heuer schon auf der Leopoldstraße und nehmen diese wie zur Fußball-WM spontan in Besitz“, ergänzt Lederer-Piloty mit schelmischem Grinsen. „Ich jedenfalls freu’ mich auf die Gaudi im Jahr 2009.“

Artikel vom 01.02.2008
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