Moderne Galerie H. Thannhauser

Zentrum · Sammelbilder

Zentrum · Auf der Suche nach Geschichte und Tradition des Sammelns in München befasst sich die neue Ausstellungsreihe Sammelbilder im Jüdischen Museum, St.-Jakobs-Platz 16, mit jüdischen Sammlerpersönlichkeiten sowie mit Judaica-Beständen in großen Sammlungen in München.

Dabei wird immer ein anderer Aspekt des Sammelns in den Mittelpunkt gerückt: fürstliches und bürgerliches Sammeln, Sammeln und Heimat, Sammeln als Beruf, An- und Enteignung. Namen wie Alfred Pringsheim, Heinrich Feuchtwanger, Otto Bernheimer und Heinrich Thannhauser oder auch zeitgenössische Sammler und Künstler begleiten die Besucherinnen und Besucher durch ein Stück jüdische Geschichte in München.

Die sechste Etappe der Ausstellungsreihe »Sammelbilder«, die ab Mittwoch, 30. Januar, zu sehen ist, erinnert an Heinrich Thannhauser und die von ihm 1909 gegründete »Moderne Galerie«, die bis zu ihrer Übersiedlung nach Berlin 1928 zu dem Ausstellungsort für die Moderne in München wurde.

Die erste Ausstellung des »Blauen Reiters«, Einzelschauen von Cézanne, Degas, Gauguin, Picasso, Manet, Monet, Renoir und Van Gogh, aber auch Ausstellungen arrivierter wie neuentdeckter deutscher Maler und Grafiker begründeten den Ruhm der »Modernen Galerie«.

Für die Ausstellung konnten Leihgaben namhafter deutscher und internationaler Museen gewonnen werden: neben Meisterwerken von Picasso, Degas und Manet stellt das New Yorker Guggenheim Museum Franz Marcs »Gelbe Kuh« (1911) zur Verfügung.

Die Ausstellung thematisiert das Schicksal des Gründers der Galerie sowie seines Sohnes Justin: Heinrich Thannhauser starb 1935 während der Vorbereitung seiner Emigration in der Schweiz und sein Sohn Justin, der seinem Vater als Besitzer der Galerie folgte, emigrierte über Paris in die USA, wo er nach dem Tod seiner beiden Söhne jenen Teil seiner Privatsammlung, die er vor dem Zugriff durch die Nationalsozialisten retten konnte, 1963 dem Guggenheim Museum übereignete, wo die Erinnerung an jene Galerie, die im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts den Ruf Münchens als Kunstmetropole so maßgeblich mitgestaltete, fortlebt.

Artikel vom 23.01.2008
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