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Erste urkundliche Erwähnung 808: Vorbereitungen für Feier im Oktober starten
Haidhausen · 1200 Jahre Haidhausen
In der Kirchenstraße liegt der Ursprung Haidhausens und dort wird im Oktober gefeiert – bei schönem Wetter draußen. Beim »Lenzbauern« (linkes Haus) kehrten bis ins 18. Jahrhundert die Salz- und Holzfuhrwerksleute ein. Fotos: ms, Archiv
Haidhausen · Ganz groß zelebriert München diesen Sommer seinen 850. Geburtstag. Nicht ganz so umfangreich, aber dafür mit ein paar hundert Kerzen mehr auf der Torte und intensiv auf drei Tage verteilt, fällt das Jubiläum rechts der Isar aus. Haidhausen wird heuer 1200 Jahre alt. Am 12. Februar 808 wurde das Stadtviertel das erste Mal in einer Urkunde erwähnt.
Weitere Infos zur Feier Haidhausener Stadtteilfest vom 10. bis 12. Oktober mit Kunst, Kultur
und Köstlichkeiten
Darin wird über die Schenkung einer kleinen Kirche mit Haus und Hof des Haidhauser Priesters Erlaperth an den Bischof von Freising berichtet. Damit aber das Haidhauser Jubiläum »nicht untergeht« im Münchner Festsommer, erklärt Hermann Wilhelm vom »Festkomitee« Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA 5), und mit einer Woche Erholungszeit nach dem 175. Oktoberfest findet die Stadtteil-Party deshalb erst vom 10. bis 12. Oktober statt. Die ersten Planungen laufen bereits, die Beteiligten entwickeln derzeit das Programm, das Mitte Februar feststehen soll.
Ein »schönes Kulturprogramm« soll es werden, sagt Hermann Wilhelm, aber keine reine Nostalgie. »Wir wollen richtig feiern, etwa mit aktuellen Bands.« Geplant sind etwa im Haidhausen-Museum eine Ausstellung über die Ludwigsbrücke und eine zum Thema »Kindheit in Haidhausen« – in Zusammenarbeit mit dem Haidhauser ASZ. Auch die Künstler von »Einstein 28« lassen sich was einfallen. Mit von der Partie sind außerdem der Verein Trachtengau, der Jazzclub Unterfahrt, das Kim-Kinderkino, die Theatergruppe »Kultur auf Rädern«, das Freie Musikzentrum und die »Freunde Haidhausens e.V.«. Es wird Konzerte und Lesungen geben und sogar ein eigens gebrautes Jubiläumsbier – alles rund um das Kulturzentrum Einstein und die Kirchenstraße.
Dort liegt der Ursprung des kleinen Straßendorfes, das entlang des Salzhandelsweges entsteht. Denn die umfangreichen Transporte aus Hallein und Reichenhall führen über die heutige Ludwigsbrücke und die »Straße nach Wien«, der heutigen Einstein-, Kirchen- und Wiener Straße. An den Geschäften mit dem Salz sind die Haidhauser (und benachbarten Auer) zwar nicht beteiligt, denn dafür sind nur Münchner zugelassen. Aber die Haidhauser profitieren trotzdem vom Salzhandel, etwa, weil in den Wirtshäusern an der Kirchenstraße Salz- und Holzfuhrwerksleute einkehren.
Zum Auftakt des Jubiläumsjahres spielt die Theatergruppe St. Johann Baptist, unter Leitung von Stadtpfarrer Franz X. Leibiger, Bert Brechts »Mutter Courage«. Zum 1200-jährigen Jubiläum hat das Ensemble ein besonderes Stück ausgesucht, das auch historische Bezüge zum Stadtteil aufweist. Denn das Drama spielt im Dreißigjährigen Krieg, der auch an Haidhausen nicht spurlos vorübergegangen ist. Die Theatergruppe feiert zudem 2008 ihren 15. Geburtstag – im Anschluss an die Premiere am 19. Januar, 19.30 Uhr. Weitere Vorstellungen sind am 25. Januar und 26. Januar, jeweils 19.30 Uhr sowie am 20. Januar um 15 Uhr, im Kolpinghaus Haidhausen, Kirchenstraße 6/Rückgebäude. Der Eintritt ist frei, Spenden zugunsten der Schulsozialarbeit der Hauptschule an der Wörthstraße sind sehr willkommen. M. Schmid
Artikel vom 16.01.2008Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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