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Schwabinger Weihnachtsengel 2007 für Ehrenamtliche der Nachbarschaftshilfe
Schwabing · Sprachbarrieren abbauen
Die »Schwabinger Seiten« würdigen Monika Konarskes jahrzehntelange ehrenamtliche Arbeit im Stadtteil mit einem Weihnachtsengel.Foto: lix
Schwabing · Seit 14 Jahren unterrichtet Monika Konarske Deutsch für Migranten, und zwar ehrenamtlich. Sie weiß von vielen Situationen zu berichten, in denen Sprachbarrieren zu unangenehmen Folgen führten. Eine Geschichte berührte sie besonders: »Ich kenne ein kleines Kind, das besser Deutsch spricht als die Eltern«, erzählt sie. »Deshalb musste es mit zum Arzt und erfuhr dabei, dass die Mutter schwer krank ist.«
Das Abbauen von Sprachbarrieren hat sich die Schwabingerin zum Ziel gemacht.
Deshalb hat ihr die Stadtteilredaktion der »Münchner Wochenanzeiger« den Schwabinger »Weihnachtsengel« verliehen, um ihr langjähriges soziales Engagement anzuerkennen.
13 Jahre lang arbeitete Konarske in einem Schwabinger Asylantenheim. Dort hat sie mit einem Sprachkurs angefangen zu unterrichten. Später suchte sie sich immer wieder drei bis vier Kinder aus den Familien heraus, und gab ihnen Hausaufgabenbetreuung. »Der Deutschunterricht stand allerdings immer im Vordergrund«, so Konarske. Manchmal ergaben sich aus der Arbeit auch intensivere Kontakte. So standen ab und zu Hausbesuche an, wofür die Eltern besonders dankbar waren, erzählt die engagierte Schwabingerin. Ein Beispiel war die sechsköpfige Familie aus dem Kosovo, mit ihren vier Töchtern. Vier Jahre lang arbeitete Konarske mit ihnen zusammen. Seit eineinhalb Jahren ist sie nun in der Seidlvilla am Nikolaiplatz tätig und gibt dort Sprachunterricht. Darüber zeigt sich Dorothee Fichter, vom Nachbarschaftsprojekt der Seidlvilla besonders erfreut, weshalb sie Konarske als Schwabinger Weihnachtsengel vorschlug: »Ohne Frau Konarske würde es den Sprachkurs bei uns nicht geben«, schildert Fichter. Inzwischen gibt es schon zwei Gruppen, mit jeweils sechs Teilnehmern, die sich einmal die Woche am Mittwoch treffen.
»In den Kursen der Seidlvilla ist ein anderes Klientel als es in den Asylantenheimen der Fall war«, erklärt Konarske. Hier treffe man auch auf Stewardessen, Zahnärzte oder Computerfachmänner. »Und die legen gleich eine andere Erwartungshaltung an den Tag«, weiß sie zu berichten. Einmal wollte eine Frau aus Genua das gesamte Lehrbuch von A bis Z durchgehen. Doch davon hält Konarske nicht viel: »Das wäre ja wie Schulunterricht.«
Anerkennung bekommt sie auch von ihren erwachsenen Schülern. »Letztens kam eine junge Frau aus der Slowakei mit einer Schachtel Pralinen und Blumen auf mich zu, um mir freudestrahlend zu erzählen, dass ihre Bekannten sich über ihre guten Deutsch-Fortschritte gewundert hätten.«
Die ehrenamtliche Arbeit hängt für Konarske auch mit ihrer eigenen Geschichte zusammen. Ihr Vater hatte selbst einen Migrationshintergrund, erzählt sie, worunter sie in der Schule gelitten habe. Denn dort habe man sie wegen ihrer »komischen« Haare diskriminiert. Deshalb fühle sie sich auch eher in den südlicheren Ländern wohl. Denn dort falle sie auch nicht so auf wie in Deutschland, meint Konarske. »Aber München ist ja fast Italien«, schmunzelt sie. Felix Schirrmann
Artikel vom 18.12.2007Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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