Studentendasein: Wie Peter doch nicht Lateinlehrer wurde

Schwabing · »Sportfreunde Stiller«

Neben Geschichten aus der Studentenzeit gaben die Sportis auch Musik zum Besten, Flo musste sein kaputtes Bein schonen. Foto: au

Neben Geschichten aus der Studentenzeit gaben die Sportis auch Musik zum Besten, Flo musste sein kaputtes Bein schonen. Foto: au

Schwabing · Fußball und Musik, das ist wohl das Erste, an das man denkt, wenn von der Münchner Band »Sportfreunde Stiller« die Rede ist, die im vergangenen Jahr mit »54, 74, 90, 2006« den WM-Hit schlechthin landete. Dass sich aber auch waschechte Sportfreunde mit typischen Studentensorgen wie unüberwindbaren Prüfungen und ungesalzenem Mensaessen rumplagen mussten, das wissen wohl die wenigsten.

Und doch waren die drei Sportis Flo, Peter und Rüde am Anfang ihrer Karriere noch mehr oder weniger erfolgreiche Studenten. Es glich also eher einem Heimspiel, als sie am vergangenen Dienstag, 4. Dezember, im Rahmen einer »Zeit Campus«-Veranstaltung in die TU-Mensa zurückkehrten, um bei Mensaklassikern wie Currywurst mit Pommes Anekdoten aus ihrer Studienzeit preiszugeben.

Stellt sich die Frage, was die Jungs eigentlich studiert haben. Na klar, Sport. Zumindest Peter und Flo. Rüde hingegen zog es eher zur Politikwissenschaft. Drummer Flo ist jedoch der Einzige, der sein Studium auch abgeschlossen hat. »Für mich war von Anfang an klar, dass ich das durchziehen will«, erklärt er seinen Ehrgeiz trotz Albumproduktion noch an der Diplomarbeit zu schreiben. Doch Sänger und Gitarist Peter will ebenfalls ein ambitionierter Student gewesen sein: »Einmal bin ich sogar extra aus dem Studio in Spanien nach München geflogen, nur um an einer Vorlesung teilzunehmen.«

Und auch wenn der Plan nicht ganz aufgegangen ist, da er dann doch lieber im Bett liegen geblieben sei, könne er sich keine Vorwürfe machen, er habe ja schließlich »echt alles gegeben.« Vielleicht ist das ja auch besser so. Sonst wäre Peter heute womöglich Lateinlehrer. Nachdem er nämlich wegen nicht bestandener Prüfungen vom Diplomstudium ausgeschlossen wurde, wechselte er zum Lehramt Latein. »Aber die Gräcumsvorlesung war schon immer früh um sieben. Da hatte ich dann bei Kapitel 21 keine Lust mehr.«

Heute können sich die Drei dafür voll auf ihre Musik konzentrieren. Ans Aufhören denken die drei, die trotz des großen Erfolgs im vergangenen Jahr erstaunlich bodenständig geblieben sind und nach der Veranstaltung auch noch auf ein Bierchen blieben, noch lange nicht. Für die Zukunft haben sie sich schließlich noch einiges vorgenommen: Nachdem sie während der WM schon »den Kaiser« und Pelé kennenlernen durften, haben sie ein klares Ziel: »Wir machen auf jeden Fall solange weiter, bis wir auch Maradona die Hand schütteln durften.« Sara Austen

Artikel vom 12.12.2007
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