Bauarbeiten belästigen die Anwohner – eine Besserung ist zum Glück in Sicht

Nerviger Lärm im Lehel

So freundlich wie auf diesem Bild soll der Innenhof des »Lehel Carrés« 2009 aussehen. Bis es so weit ist, wird noch viel Baulärm entstehen.	   Foto: hreb

So freundlich wie auf diesem Bild soll der Innenhof des »Lehel Carrés« 2009 aussehen. Bis es so weit ist, wird noch viel Baulärm entstehen. Foto: hreb

Lehel · Wer in der Gegend rund um die Tattenbach-, die Robert-Koch- sowie die Sternstraße lebt, braucht derzeit starke Nerven: Seit Wochen stören Abrissarbeiten die Ruhe – auch in der benachbarten Kinderkrippe. Bis zum Frühjahr 2009 will die Versicherungskammer Bayern das in die Jahre gekommene »Lehel Carré« in einen modernen Glaspalast verwandeln.

Auf der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Altstadt-Lehel (BA 1) haben die Bauherren das Projekt vorgestellt – und versprochen, fortan die Nerven der Bewohner zu schonen.

Der Lärm, den die Bauarbeiten verursachen, macht besonders der Kinderkrippe in der Robert-Koch-Straße zu schaffen. »Das hält ja kaum ein Erwachsener aus«, sagte BA-Mitglied Norbert Weigler (Grüne). Den Kleinkindern sei das nicht zuzumuten. »So können sie ihren täglichen Mittagsschlaf nicht mehr halten.«

Die Mitarbeiter der Einrichtung hätten sich bereits bei der Versicherungskammer beschwert – mit ersten Erfolgen: »Wir haben daraufhin angeordnet, dass zwischen 12 und 14 Uhr kein Bauschutt mehr abgeladen werden darf«, sagte Alexander Bischof von der Bayerischen Versicherungskammer, der für die Steuerung der Konzernimmobilien zuständig ist. Laut Auskunft der Abteilung Kindertagesbetreuung im Sozialreferat der Stadt München hat die Maßnahme gegriffen. »Die Kinder können seitdem wieder schlafen«, so eine Sprecherin. Stefan Blum, BA-Mitglied der CSU, kritisierte, dass die Bauarbeiten den Verkehr blockieren.

»Sie schaffen es nicht, in der Sternstraße zwei Fahrspuren gleichzeitig freizuhalten«, mahnte er. »Das ist aber eine Auflage.« Bernhard Donhauser, Leiter der Immobilienabteilung des Unternehmens, verteidigte sich: »Wenn mehrere Materiallieferungen gleichzeitig kommen, können wir die Vorschrift manchmal nicht einhalten.« Stau verursachen die Baufahrzeuge auch in der Gewürzmühlstraße – und daran wird sich »bedauerlicherweise« bis Frühjahr 2009 nichts ändern. Denn in der Gewürzmühlstraße gebe es keine Anwohner, nur der Konzern selbst residiere auf der Straßenseite gegenüber der Baustelle. »Weil wir hier unsere einzigen Nachbarn sind, verlagern wir die Arbeiten so weit wie möglich dorthin.«

Insgesamt ist der BA mit dem Ablauf des Umbaus dennoch zufrieden. BA-Chef Wolfgang Püschel (SPD) lobte die Gesprächsbereitschaft des Konzerns, »das ist wirklich vorbildlich.« Und immerhin werde nach Abschluss der Arbeiten gegenüber der U-Bahn am Lehel ein modernes Gebäude stehen. »Es soll den Fahrgästen als Blickfang dienen und eine neue Sichtachse zwischen Thierschplatz und Maximilianeum schaffen«, kündigte Wilfried Claus vom Architekturbüro Claus und Forster an, der die Pläne entworfen hat. »Dabei wollen wir den Altbau-Flair des Viertels wahren.« Verglaste Ecken sollen Offenheit vermitteln, sogar Feng-Shui-Kriterien fließen mit ein. Außerdem dürfen Passanten rund um die Uhr durch die Innenhöfe spazieren. Dies sei bereits mit den neuen Mietern – der Hypo Real Estate Bank – geklärt worden, versicherte Donhauser. Doch: »Wenn es Probleme gibt, wird der Durchgang geschlossen.« Julia Stark

Artikel vom 11.12.2007
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