Freude und Enttäuschung beim TSV

Die Löwenfans haben – wie auch die Mannschaft – alles gegeben, aber der Paderborner Abwehrriegel war nicht zu knacken.Foto: ly

München · Das 0:0 gegen Paderborn war bereits das vierte Remis der Löwen in Folge. Gegen einen äußerst defensiv eingestellten Gegner fand das Team von Trainer Marco Kurz nicht die passenden Mittel, um die kompakt stehenden Ostwestfalen in Schwierigkeiten zu bringen. Die wenigen Chancen wurden leichtfertig vergeben.

»Paderborn hat nur zerstört, sie haben uns immer mit zwei, drei Mann auf den Füßen gestanden«, erklärt Daniel Bierofka, der das Fehlen von Berkant Göktan bedauerte.

»Er hätte uns in so einem Spiel mit seinen Bewegungen weiterhelfen können.« Bierofka musste eingestehen, dass man einen hohen Kraftaufwand betrieben habe, da der Gegner nur hintendrin gestanden sei. »Aber die Frische war vorhanden«, wehrte er sich gegen körperliche Defizite. Das sah auch Gregg Berhalter so. »Wir haben viel Kraft ins Spiel investiert, wollten aber bis zum Schluss gewinnen«, sprach er der Mannschaft eine intakte Moral zu. Paderborn hätte keinen positiven Fußball gespielt. »Sie haben aber einen Punkt mitgenommen und damit ihr Soll erfüllt.« Antonio Di Salvo sah den Grund für das Remis gegen Paderborn in der mangelhaften Chancenverwertung. »Das war in letzter Zeit unser Manko, dass wir nicht so treffen, wie zu Beginn der Saison.« Sich selbst nahm der 26-jährige Stürmer dabei nicht aus. »Ich hatte in der ersten Halbzeit eine Möglichkeit, die ich nutzen muss«, übte der mit sieben Treffern erfolgreichste Löwen-Torjäger Selbstkritik.

Geschäftsführer Stefan Reuter sah die Defizite im Tempo. »Wir haben uns schwer getan, ein hohes Spieltempo aufrecht zu erhalten. Wir haben einfach zu langsam kombiniert.« Die Defensivleistung der Löwen sei in Ordnung gewesen. »Wir haben uns durch das Auftreten gegen Gladbach und in Freiburg viel Respekt erworben, diese Leistungen hätten wir durch einen Sieg über Paderborn vergolden können«, trauerte der 40-Jährige den beiden verlorenen Punkten nach. »Wir sind enttäuscht«, sagte Löwen-Chefcoach Marco Kurz, »weil wir es versäumt haben, drei Punkte einzufahren. Die Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit mehr Engagement gezeigt, sich mehr Möglichkeiten herausgespielt, jedoch hat die Qualität in der Ausführung gefehlt oder ein Paderborner Bein war dazwischen«, wollte Kurz in punkto Moral seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen.

Punktreicher verlief dagegen das Heimspiel der Regionalliga-Mannschaft des TSV 1860 gegen die Sportfreunde Siegen. Die Löwen-U23 fuhr im Grünwalder Stadion einen souveränen 3:0-Erfolg ein. Anton Fink hatte sein Team vor der Pause per Handelfmeter in Führung gebracht (34.), ehe der 18-jährige Manuel Schäffler per Doppelpack (46. und 65.) den Endstand herstellte. Nach dem zweiten Heimsieg in Folge ist die Mannschaft bestens fürs Regionalliga-Derby am kommenden Sonntag (15 Uhr, Grünwalder Stadion) gerüstet. »Ein Riesenkompliment an meine Mannschaft«, sagte Löwen-Coach Uwe Wolf. »Nach den drei Niederlagen in Folge haben wir uns vorgenommen, die drei Endspiele bis zur Winterpause zu gewinnen. Bei den ersten zwei ist uns das gelungen. Aufs dritte gegen den FC Bayern II freuen wir uns jetzt besonders.«

Artikel vom 06.12.2007
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