Fassbinder und das Antiteater

Bogenhausen · Radiokultur

Radiokultur in der Monacensia: »Chaos macht Spaß«. 	Foto: VA

Radiokultur in der Monacensia: »Chaos macht Spaß«. Foto: VA

Bogenhausen · Am Donnerstag, 11. Dezember, findet um 20 Uhr in der Monacensia, Maria-Theresia-Straße 23, ein Abend der Radiokultur statt. Zu hören gibt es »Chaos macht Spaß« – zwei wilde Jahre: Fassbinder und das Antitheater. Die Hörprobe und das Werkstattgespräch führen Michael Töteberg und Barbara Schäfer. München, 1967/68. Eine Zeit der Unruhe und des Aufbruchs.

Rainer Werner Fassbinder, 22 Jahre jung, bekommt keine Chance an der Filmhochschule, also nutzt er sie im Underground-Theater. Im August 1967 stößt er zur Truppe des Münchner Action-Theaters und wird bald zur bestimmenden Figur der Avantgarde-Szene. Er ist noch nicht der Häuptling eines Clans, sondern Newcomer in einem Kollektiv, das zwischen Apo und Flower Power zerrieben wird. Orientiert am Vorbild des New Yorker Living Theatres wollte man eine positive Utopie im Alltag vorleben. Der schöne Traum zerbrach an der Realität: das Theater um die Bühne und die Dramen in der Guppe waren wichtiger als die Inszenierungen.

Das Chaos störte Fassbinder jedoch nicht, im Gegenteil: Hier kam sein erstes Theaterstück »Katzelmacher« zur Uraufführung, mit den antiteater-Leuten realisierte er seinen ersten Film »Liebe ist kälter als der Tod«. Fassbinders Produktivität explodierte grdezu, das antiteater blieb nichts als die Keimzeller einer außergewöhnlichen Karriere.

Der Eintritt beträgt 5 Euro, Karten gibt’s ab 19.30 Uhr an der Abendkasse.

Artikel vom 05.12.2007
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