Dienststelle der Polizei in Ramersdorf feiert Jubiläum

Ramersdorf · 50 Jahre Verkehrsaufklärung

Münchner Verkehrserziehung früher.	Foto: Polizei

Münchner Verkehrserziehung früher. Foto: Polizei

Ramersdorf · Am 1. Dezember feierte die Verkehrspolizeiinspektion Verkehrserziehung und -aufklärung in der Bad-Schachener-Straße 4 ein besonderes Jubiläum. Vor genau 50 Jahren wurde zur Reduzierung der hohen Unfallzahlen mit verletzten und getöteten Personen eine eigene Dienststelle bei der Stadtpolizei gegründet.

Mit nur wenig Personal und kaum technischer Ausstattung bestand die Aufgabe zunächst darin, durch Verkehrsaufklärung bei Erwachsenen auf die Gefahren im Straßenverkehr hinzuweisen. Verkehrsunterrichte für Verkehrssünder wurden abgehalten und öffentliche Aktionen durchgeführt. Als technisches Hilfsmittel dienten ein Diaprojektor und ab 1959 eine Reaktionsuhr, später auch ein Fahrsimulator.

Ziel war es, Erkenntnisse über physikalische Zusammenhänge zwischen Geschwindigkeit, Reaktionsweg, Bremsweg und somit Anhalteweg eines Fahrzeugs zu vermitteln. Heute betreibt die Dienststelle ihre Verkehrsaufklärung im gesamten Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums München mit technischer Ausstattung wie dem weiterentwickelten Fahrsimulator, selbst erstellten Plakaten, Broschüren über jegliche Themen aus dem Verkehrsbereich, einem mobilen Sehtestgerät und Reaktionsgerät, einem Quiz mit Glücksrad und zwei Rauschbrillen, die das Sehvermögen im alkoholisierten Zustand simulieren, Laptop und Beamer.

Während ursprünglich pauschal alle Erwachsenen angesprochen wurden, findet heute eine gezielte Ansprache besonders gefährdeter Zielgruppen wie junge Fahranfänger, Fußgänger, Radfahrer und Senioren statt. Verstärkt widmete sich die Dienststelle nach ihrer Gründung auch der Verkehrserziehung der Kinder. 1960 wurde die erste mobile Jugendverkehrsschule gegründet, mittlerweile gibt es im Bereich des Polizeipräsidiums München 11 mobile und eine staionäre Jugendverkehrsschule.

Hierbei werden Kinder der 4. Jahrgangsstufe zu verkehrstüchtigen und eigenverantwortlichen Radfahrern erzogen. Am Ende der insgesamt fünf Übungseinheiten können die Kinder bei Bestehen der theoretischen und praktischen Prüfung den »Radlführerschein« erwerben. Eine besondere Erziehung auf spielerische Art und Weise genießen seit 1965 Vorschul- und Grundschulkinder durch das beliebte Verkehrspuppentheater. Die heute größe Panoramabühne Deutschlands begeistert jedes Jahr über 43.000 Kinder und anwesende Lehrkräfte mit einem selbstgeschriebenen Stück, welches neben verkehrserzieherischen Elementen auch den Umweltschutz, soziales Verhalten und kriminalpräventive Aspekte zielgruppengerecht vermittelt.

Auch die aktuelle Entwicklung bei den Schulwegunfällen und Seniorenunfällen machte es erforderlich, die Arbeit in diesen Bereichen durch spezielle Konzepte zu intensivieren. Vorträge in Seniorengruppen oder Altenheimen, aber auch weitere Aufklärungsarbeit auf Messen, bei Elternabende, verschiedenen Behörden und Vereinen, ja sogar in der Jugendarrestanstalt Neudeck, sorgen zudem für ein positives Bild über die Münchner Polizei.

Während es zur Gründungszeit vor 50 Jahren noch 279 Verkehrstote bei 146.000 zugelassenen Fahrzeugen im Bereich des Polizeipräsidiums München gab, waren es 2006 »nur« noch 28 bei 1.112.758 zugelassenen Fahrzeugen.

Artikel vom 05.12.2007
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