Kinder und Jugendliche aus dem Stadtteil sagen, was Ihnen fehlt

Hasenbergl · Schwimmbad, Zebrastreifen, Spielplätze

Maria-Julia, Marina, André, Stefan (oben, von links), Fatou und Julia (unten, von links) setzen sich entschlossen für ihre Interessen ein.	Foto: sd

Maria-Julia, Marina, André, Stefan (oben, von links), Fatou und Julia (unten, von links) setzen sich entschlossen für ihre Interessen ein. Foto: sd

Feldmoching/Hasenbergl · »Ich bin hier, weil ich mir eine bessere Beleuchtung in der Eduard-Spranger-Straße wünsche«, sagte Jana, elf Jahre. »Wenn wir vom Abenteuerspielplatz ›Abix‹ kommen, müssen wir immer diesen dunklen Weg gehen«, fügte sie hinzu. Sie war an der richtigen Adresse: Zusammen mit über 50 anderen Kindern und Jugendlichen zwischen sechs und 16 Jahren beteiligte sie sich vergangenen Freitag an der ersten Jugendsprechstunde des Bezirksausschusses Feldmoching-Hasenbergl (BA 24).

Stattgefunden hatte diese in der Freizeitstätte »Kiste«. Die Anliegen, die an diesem Abend zur Sprache kamen, waren so unterschiedlich wie die Kinder selbst.

Julian, zehn Jahre, bekundete: »Ich will eine Schaukel haben, der Spielplatz in der Steindlstraße hat nur drei Sachen zum Spielen«. Gleich mehrere Beschwerden bezogen sich auf die Verkehrsanbindung mit dem MVV. Besonders fehle ein Bus vom Hasenbergl nach Feldmoching. Auch das Gebiet Schwarzhölzl sei schlecht an das Busnetz angebunden. Zum Thema fehlender Zebrastreifen in der Lerchenstraße, Ecke Josef-Frankl-Straße, ergänzte eine Mutter, dort komme es jedes Jahr zu drei bis vier schweren Unfällen, weil die Schulkinder die Straße ungeschützt überqueren müssten.

Teilweise ging es auch hoch her unter den Teilnehmern. So stellten einige Kinder den Antrag, die »hässliche« Mauer als Kunstobjekt am Walter-Sedlmayr-Platz in Feldmoching zu entfernen. Doch Teenager, denen sie gefällt, formulierten sofort einen Gegenantrag.

Die Vertreter des BA, Initiatorin und Jugendbeauftragte Gabriele Kittl (SPD), Maximilian Bauer (CSU) sowie der Vorsitzende Dr. Rainer Großmann (CSU) zeigten sich positiv überrascht über die  große Resonanz. Einige Illusionen nahmen sie allerdings den Kindern von vornherein, etwa den Wunsch nach einem Ägyptenmuseum in der Feldmochinger Straße oder einem eigenem Schwimmbad für den Stadtteil Hasenbergl. Doch Großmann betonte, dass alle Anliegen der Kinder ernsthaft geprüft würden. Noch vor der nächsten Kinder- und Jugendsprechstunde im April 2008 bekämen die Kinder eine schriftliche Antwort, soweit es bereits Ergebnisse gebe. Nicht für alle angesprochenen Anliegen ist der BA unbedingt zuständig. Helfen wollen dessen Vertreter trotzdem – und zum Beispiel bei Schulen oder dem Gartenbauamt, das die öffentlichen Fußballplätze betreut, vermitteln.

Auch persönlicher Einsatz ist manchmal gefragt. So sagte Kittl spontan einem kleinen Jungen zu, mit ihm gemeinsam den Hausmeister seiner Wohnanlage aufzusuchen, um gegen das dortige Ballspielverbot etwas zu unternehmen. »Hier ist persönlicher, unbürokratischer Einsatz gefordert«, meinte Kittl am Ende der Veranstaltung. Noch im Dezember will sie mit ihm gemeinsam dort hingehen. Von Kindern könne man nicht verlangen, dass sie sich zum Ballspielen alleine weit vom Elternhaus entfernten. Dies müsse auch ein Hausmeister einsehen, meinte Kittl. Sofia Delgado 

Artikel vom 04.12.2007
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