40. Weihnachtsdult in der Vaterunser Kirche am Adventswochenende

Oberföhring · Ein halbes Jahr Advent

Oberföhring · In der Wohnung riecht es nach frischem Apfelkuchen, klassische Musik dringt aus dem Radio und Gertrud Oesterle berichtet mit strahlenden Augen von der Bastelaktion mit ihrem Enkel. »Jeder macht das, was er kann. Ich habe eben letztens kleine Plätzchen-Häuser mit meinem Enkel gebacken«, berichtet die 69-Jährige.

Seit 40 Jahren ist die Oberföhringerin in der Vaterunser Gemeinde engagiert. Und genauso lang gibt es nun auch schon die traditionelle Weihnachtsdult, für die Oesterle jedes Jahr ihr handwerkliches Geschick bemüht. »Leider ist unsere Bastelgruppe mittlerweile ›ausgestorben‹«, erklärt Oesterle zerknirscht. Einmal pro Woche habe man sich früher getroffen und bereits im Februar mit den Vorbereitungen für die nächste Weihnachtsdult begonnen.

Weihnachtsschmuck, Kränze und verschiedene Leckereien seien so enstanden. »Ein bisschen Sorgen mache ich mir schon über die Zukunft der Weihnachtsdult, aber irgendwie wird es schon weitergehen«, meint die 69-Jährige.

Schließlich wäre es auch zu schade, wenn der gemütliche Basar, der traditionell immer am ersten Adventswochenende (Samstag, 9 bis 13 und 14 bis 18 Uhr, Sonntag, 13 bis 17 Uhr) in den Räumen der Vaterunser Kirche, Fritz-Meyer-Weg 11, stattfindet, seine Pforten schließen müsste. »Das wäre auch für die Hilfsprojekte der Gemeinde eine Katastrophe«, denkt Oesterle. Etwa 5.000 Euro kommen jedes Jahr durch den Verkauf der selbst gemachten Weihnachtskleinigkeiten zusammen. 40 Prozent gehen auch dieses Jahr wieder an »Brot für die Welt«, 20 Prozent kommen der Tansania-Hilfe und 40 Prozent der Gemeinde zugute.

»Die selbstgemachten Strohsterne (ab drei Euro) werden auch dieses Jahr wieder der Renner sein«, mutmaßt Oesterle. »Schließlich sind es auch die schönsten Sterne der Welt – und das ist mein voller Ernst.« Über zwei Drittel der Einnahmen stammen immerhin aus dem Strohsterneverkauf. Beliebt ist auch das Adventscafé, wo man es sich bei Kaffee und Kuchen gemütlich machen kann.

Die kleinen Dult-Besucher können sich am Stand von Gerhard Hinrichsen im Kerzen-Drehen versuchen. »Gefallen werden den kleinen Mädchen wohl auch wieder die selbstgemachten Puppenkleidchen«, prognostiziert die Organisatorin der Weihnachtsdult.

Leuchtende Augen wird wohl auch die 69-Jährige wieder kriegen, wenn ihre selbstgebastelten Keks-Häusschen verkauft werden. Denn Oesterle ist sich sicher: »Auch wenn wir hier vielleicht nur einen kleinen Beitrag leisten können, so kommen wir mit unserer Weihnachtsdult dem eigentlichen Sinn des Weihnachtsfestes, doch schon sehr nahe: wir bringen Freude in die Welt.«

Artikel vom 28.11.2007
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