Bei den Bauplanungen rund um den Haidenauplatz scheiden sich die Geister

Haidhausen · Mit Sicherheit unsicher

Links Show und unten Baracke. Südlich des Haidenauplatzes soll auch in den nächsten zwei Jahren nicht gebaut werden. Foto: ks

Links Show und unten Baracke. Südlich des Haidenauplatzes soll auch in den nächsten zwei Jahren nicht gebaut werden. Foto: ks

Haidhausen · Die bayerische Redensart »Nix Gwiss woaß ma ned« trifft es wohl am besten: Obwohl bereits seit dem Jahr 2004 ein Aufstellungsbeschluss für den Haidenauplatz und dessen zukünftige Bebauung besteht, gibt es bisher immer noch keinen endgültigen Bebauungsplan. Das heißt im Klartext: Auch in den nächsten zwei Jahren ist wohl nicht mit einer Bebauung der Brachfläche zu rechnen.

Stattdessen wird das Gelände zwischen der Orleansstraße und dem Haidenauplatz, das ursprünglich einmal der Deutschen Bahn AG gehörte, fleißig zwischenvermietet und das wohl noch für die nächsten zwei Jahre.

»Wir rechnen mit einer Realisierung unseres Bauvorhabens erst im Jahr 2010«, sagt Thomas Schmidt von der Grundstücks-, Verwaltungs- und Verwertungsgesellschaft mbH (GVG), der das Gelände gehört. Doch über seine zukünftigen Zwischenmieter weiß er angeblich noch nicht Bescheid: »Wir wissen noch nicht an wen wir das Gelände nach der Show Afrika Afrika, die das Gelände im Januar verlässt, vermieten sollen«, erklärt er.

Die Vorsitzende des Bezirksausschusses Au-Haidhausen, Adelheid Dietz-Will, wird da konkreter. »Wir als BA haben keine Mitbestimmung bei der Suche nach einem Mieter, aber zur Debatte stehen der Umzug des Deutschen Theaters während dessen Generalsanierung oder aber ein Ersatzgebäude der Deutschen Post.«

Für den Stadtteil würden die Theaterproduktionen eine Aufwertung mit sich bringen, doch Dietz-Will zieht auch ein mögliches Verkehrschaos in Betracht. »Hoffen wir, dass das Deutsche Theater dann Kombitickets mit dem MVV verkauft und nicht jeder versucht mit dem Auto zu kommen«, erklärt sie und lässt anklingen, dass ein robusterer Bau auf dem Gelände geplant sei.

Beim Deutschen Theater will man sich bisher zu einem Umzug nicht äußern. »Am Donnerstag, 29. November, haben wir eine Vollversammlung, bis dahin kann man nichts Konkretes sagen«, erklärt Pressesprecherin Christina Zopp.

Die Planungen für das Neubaugebiet gehen währenddessen im Planungsreferat weiter, hier wurde zunächst der Aufstellungsbeschluss erweitert. »Wir führen gerade Gutachten durch, ob nicht 50 Prozent Wohnungen und 50 Prozent Verwaltung möglich wären«, sagt Michael Hardi vom Planungsreferat.

Statt eines endgültigen Planes sollen nun bis Mittwoch, 9. Januar, die Änderungen aufgrund der direkt ans Gelände grenzenden S-Bahnstrecke in die Planungen aufgenommen werden. »Der Stadtrat soll in der ersten Sitzung des neuen Jahres über die Planungsänderungen entscheiden, bis dahin findet derzeit erstmal die Anhörung des BAs statt«, erklärt Hardi. Grundsätzlich habe sich an den Planungen aber nichts geändert, die große Nutzung sei die gleiche.

Der BA wird sich auf seiner nächsten Sitzung am Mittwoch, 12. Dezember, mit dem Haidenauplatz beschäftigen. »Auf dem nördlichen Gelände in Richtung Leuchtenbergring hat ein Gutachten ergeben, dass eine Wohnnutzung dort nicht geeignet ist, im südlichen Teil des Haidenauplatzes aber schon«, versichert Hardi.

Aber sonst ist nur eines sicher: »Nix Gwiss woaß ma eben ned.«

Artikel vom 27.11.2007
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