Oberschleißheimer siegen im Wettbewerb für Engagement gegen Landminen

Oberschleißheim · Einladung bei Frau Merkel

Mohammed Khafagy, Caroline Scherrer, Deniz Dadli, Aylin Tincan, Wallie Gavieres und Daniel Gossner (v.l.) sind stolz auf den ersten Preis für ihre Unterschriftenaktion gegen Landminen. Foto: ko

Mohammed Khafagy, Caroline Scherrer, Deniz Dadli, Aylin Tincan, Wallie Gavieres und Daniel Gossner (v.l.) sind stolz auf den ersten Preis für ihre Unterschriftenaktion gegen Landminen. Foto: ko

Oberschleißheim · Am kommenden Montag haben fünf junge Oberschleißheimer einen Termin bei Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Jugendlichen sind im bundesweiten Wettbewerb »Eine Million Unterschriften gegen Landminen und Streubomben« Erste geworden. Das Treffen mit Merkel, bei dem sie ihre Unterschriftensammlung übergeben werden, ist Teil des Hauptpreises.

Als Mitte November das Ergebnis des Wettbewerbs feststand, sei der Jubel im Jugendhaus groß gewesen, sagt Deniz Dadli, Teamleiter der Oberschleißheimer Freizeitstätte »Planet O«. Durch Zufall habe er Anfang dieses Jahres das Thema »Landminen« für die Jugendlichen zur Diskussion gestellt. Dabei ist er auf den Aufruf zur Unterschriftenaktion gegen Landminen gestoßen, ins Leben gerufen vom Münchner Verein »Handicap International«, der sich für die körperliche Rehabilitation und soziale Eingliederung behinderter Menschen einsetzt.

Neben der offiziellen Unterschriftenübergabe und 500 Euro, die für den ersten Platz ausgesetzt waren, habe der Sieg auch einen »sehr symbolischen Charakter«: Er motiviere den Nachwuchs für künftige Projekte.

Nun fahren neun der zirka 25 an der Oberschleißheimer Aktion beteiligten Jugendlichen nach Berlin. Dort überreichen sie der Bundeskanzlerin oder einem Vertreter über 1.200 Unterschriften, um symbolisch eine Million Signaturen, die in den vergangenen zehn Jahren bundesweit gesammelt wurden, voll zu machen. Mohammed Khafagy, Caroline Scherrer, Aylin Tincan, Wallie Gavieres und Daniel Gossner sind bei der Fahrt in die Bundeshauptstadt mit von der Partie.

Glücklich sind sie alle über den ersten Preis und die Berlin-Reise. Auch die Aufklärung ist für die Jugendlichen ein Thema: »Wir wussten vorher gar nichts über Landminen«, sagt Mohammed Khafagy, dessen Familie aus Ägypten stammt. Hier hat Dadli Vorarbeit geleistet. Im Laufe des Jahres hatte er Menschen aus Krisenregionen nach Oberschleißheim eingeladen, die über ihre Erlebnisse mit Landminen berichteten.

»Man muss die jungen Leute erstmal sensibilisieren, denn meistens ist das Thema nur denen bewusst, die aus betroffenen Ländern wie der Türkei, dem ehemaligen Jugoslawien oder Ägypten stammen«, so die Erfahrung von Deniz Dadli.

Der Mangel an Information ist den Unterschriftensammlern auch bei den Oberschleißheimern aufgefallen. Zwar hätten sich fast alle bei der Nennung des Themas gleich bereit erklärt, ihren Namen auf die Liste zu setzen, die meisten hätten aber über Landminen nur wenig gewusst, sagt Wallie Gavieres, die philippinische Vorfahren hat. Der Wettbewerb dauerte von Februar bis Ende Oktober. Der Jury, bestehend aus haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern von Handicap International, war es auch wichtig, wie die Aufgabe vor Ort an die Bürger vermittelt wurde.

In ganz Oberschleißheim habe es eine »rege Teilnahme« gegeben. Um möglichst viele Unterschriften zu sammeln, haben die Jugendlichen alle Hebel in Bewegung gesetzt: Bei Gemeinde- und Schulfesten und an ihrem jeweiligen Arbeitsplatz waren Liste und Stift die ständigen Begleiter der Jugendlichen. Oberschleißheimer Institutionen wie die Gemeinde, die Kirche und die Freiwillige Feuerwehr wurden für die Mithilfe mobilisiert, die Schirmherrschaft hat die Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler übernommen.

Das große Engagement hat sich jetzt gelohnt.

Artikel vom 27.11.2007
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