Appetit auf Alpenküche

Junge, wilde Kochvirtuosen wie Tim Mälzer und Rolf Zacherl verkünden es unisono: Kochen soll kein lästiges Mittel zum Zweck sein. Kochen muss Spaß machen. Kein Wunder, dass ihre Fernseh-Kochshows keine bloßen Rezepte-Tauschbörsen sind, sondern Küchenschlachten und Popkonzerte in einem. Der Münchner Koch Hans Gerlach steht in ihrer Tradition: „Kochen nach Gefühl“ propagiert er – und strich daher minutiöse Spaßverderber-Angaben aus seinem Buch „Kochen (fast) ohne Rezept“.

Im aktuellen Werk „Alpenküche“ (GU-Verlag, 240 Seiten), sind Gerlachs Angaben wieder genauer, der Hinweis, dass es auch unkomplizierter geht, fehlt dennoch nie. Was dem Leser Appetit macht – auf Alpenküche ebenso wie auf Gerlachs Kochshows.

„Die Alpen sind das Rückgrat Europas“, ist Gerlach überzeugt. „Geografisch, kulturell und auch kulinarisch.“ Er muss es wissen: für sein Kochbuch reiste er gemeinsam mit Susanne Bingemer durch die Alpenregionen und schaute Hüttenwirten und Sennerinnen in den Kochtopf. Speisen wie Pizzocheri, Struklji und Chäs-Schoope entdeckte er dort, aber auch Altbewährtes wie Kürbissuppe oder Kalbshaxe.

120 Rezepte stellt er in seinem neuen Buch vor, exklusiv im SamstagsBlatt präsentiert er daraus die „Spinatpfannkuchen“ (Rezept siehe unten). Sieben Jahre lang kochte Gerlach in Sterne-Restaurants, danach studierte er Architektur. Inzwischen baut er keine Häuser mehr – sein architektonisches Auge aber nützt ihm sicher auch beim Anrichten seiner Speisen.

Am 6. Dezember lädt er ab 19 Uhr zu einer „Weihnachtskochshow“ in den Carl-Orff-Saal, bei der er ein viergängiges Weihnachtsmenü zubereiten wird. Garniert wird das Ganze von „D’Raith-Schwestern“ und ihrer Alpenmusik sowie Gerlachs Co-Autorin Susanna Bingemer, die Geschichten rund um die Tradition der Alpenküche zum Besten geben wird.

Präsentiert wird die Veranstaltung vom Münchner Wochenanzeiger. Das Publikum darf die vorgestellten Speisen in der Pause portionsweise kosten, nach der Veranstaltung kann das gesamte Menü im hauseigenen Gasteig-Restaurant genossen werden. Guten Appetit!

Rezept für Spinatpfannkuchen:

Zubereitungszeit: 30 Min. Pro Portion ca.: 200 kcal

Zutaten: für 4 Personen: Salz, 500 g Blattspinat (frisch oder TK) 100 g Mehl 4 Eier 150 ml Milch 2 EL Olivenöl Pfeffer 1 TL Fenchelsamen 1 EL Essig

In einem großen Topf Salzwasser aufkochen lassen. Spinat verlesen, dabei Wurzeln, dicke Stiele und welke Blätter entfernen. Spinatblätter waschen und im Salzwasser 2 Min. kochen lassen, abgießen und kalt abschrecken. Den Spinat ausdrücken und grob hacken.

Das Mehl, die Eier, die Milch und das Olivenöl glatt rühren, mit Salz, Pfeffer und Fenchelsamen würzen. Den Spinat unterrühren.

In einer beschichteten Pfanne nacheinander 4 große oder 8 kleine Pfannkuchen backen. Kurz vor Ende der Backzeit Pfannkuchen jeweils mit wenigen Tropfen Essig beträufeln. Die Pfannkuchen warm oder kalt servieren, z.B. mit Weißbrot, Käse und Salat.

Varianten: Je nach Jahreszeit bereitet man die Pfannkuchen in den provenzalischen Alpen statt mit Spinat auch mit anderen grünen Blättchen zu: mit wilden Spinatsorten (z.B. guter Heinrich), Mangold, Brennesselspitzen oder auch Löwenzahn.

Artikel vom 22.11.2007
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