Maxvorstadt · Wachtveitl liest

Maxvorstadt · Der Schaupieler Udo Wachtveitl liest Walter Serners »Letzte Lockerung«, am Donnerstag, 22. November, 20 Uhr, im Volkstheater, Brienner Straße 50. Karten zu 12/ 9 Euro gibt es unter Tel. 523 46 55. Zu hören ist Serners Knigge für Zyniker.

In der Zwanzigern avancierte Walter Serners Handbrevier zum Kultbuch der Dada-Bewegung, denn nirgendwo ist das Lebensgefühl des literarischen Amoralismus gewitzter auf den Punkt gebracht als in den Sernerschen Maximen: »Die Welt will betrogen sein, gewiss. Sie wird sogar ernstlich böse, wenn du es nicht tust.«

Neben Udo Wachtveitl werden der Herausgeber des Buches, Andreas Puff-Trojan, und der (Nachwort-) Autor Georg M. Oswald das Brevier vorstellen.

Walter Serner (1889-1942) als Walter Eduard Seligmann im böhmischen Karlsbad geboren, studierte Jura in Wien und ging 1912 nach Berlin. In den Kriegs- und Nachkriegsjahren zwischen Zürich, Genf, Paris und Italien pendelnd, war er der personifizierte Unruhegeist des Dada-Zeitalters.

Von den Nazis verfolgt, lebte er einige Monate im Prager Ghetto, ehe er nach Theresienstadt deportiert wurde. Seine Spur verliert sich in einem deutschen Vernichtungslager.

Artikel vom 21.11.2007
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