Neuer Bewohnertreff am Ackermannbogen

Schwabing · Mini-Vhs und Partykeller

Anwohnerinnen und Anwohner des Ackermannbogens freuen sich über die Eröffnung des neuen Bewohnertreffs II. Foto: lix

Anwohnerinnen und Anwohner des Ackermannbogens freuen sich über die Eröffnung des neuen Bewohnertreffs II. Foto: lix

Schwabing · Vor knapp drei Jahren wurden die ersten Wohnungen im neuen Stadtquartier »Am Ackermannbogen« bezogen. Seitdem hat sich das Viertel prächtig entwickelt, denn inzwischen leben fast 4.500 Menschen dort. Nun wurde in der Elisabeth-Kohn-Straße 15 der zweite Nachbarschaftstreff eröffnet.

Der neue Bewohnertreff II, wie er noch offiziell heißt, bietet den Nachbarn in Zukunft viele Möglichkeiten. Das beginnt beim Stammtisch, geht weiter über Frühstückstreffs und Vortragsreihen, bis hin zu Yoga-Kursen. Außerdem gibt es viele Veranstaltungen, die sich besonders an die junge Bevölkerung wendet.

Denn das Quartier zeichnet sich vor allem durch seinen Altersdurchschnitt aus. »Nach der Messestadt Riem, ist der Ackermannbogen das zweitjüngste Viertel Münchens«, weiß Quartiersmanagerin Heidrun Eberle zu berichten. Außerdem handelt es sich bei dem Neubauviertel um kein klassisches Neubauviertel, wo vor allem die wohnen, die es sich leisten können. »Der Ackermannbogen ist kein Quartier für Besserverdiener«, betont Eberle. Dies hängt damit zusammen, dass die Hälfte der Wohnungen von der Stadt gefördert wird.

Bei der Eröffnung ist auch Ferdinand Rotzinger anwesend. Der Leiter des Amts für Wohnen und Migration, verweißt auf einen weiteren Schwerpunkt des Nachbarschaftstreffs. Neben jungen Familien, sollen ebenso Menschen mit so genanntem Migrationshintergrund gefördert werden. Die Unterstützung für den 25. Bewohnertreff in München lässt sich die Stadt 60.000 Euro jährlich kosten.

Neben Heidrun Eberle wohnen die anderen zwei Quartiersmanager, Reiner Schmidt und Marcia Zieglmeier, ebenfalls im Ackermannbogen. Für Eberle war es vor allem die Möglichkeit als Quartiersmanagerin die unmittelbare Nachbarschaft zu gestalten, weshalb sie dorthin gezogen ist. Außerdem reizte sie die zentrale Lage.

Das hatte sich Jürgen Scheer ähnlich gedacht, der seit Mitte Februar 2007 im Ackermannbogen wohnt. Vorher lebte er aus beruflichen Gründen in Singapur. »Eigentlich war es Zufall, dass ich jetzt hier wohne«, erklärt er lachend. Er sei zufällig mal am Ackermannbogen vorbeigefahren. »Doch dann habe ich mich innerhalb einer Woche für die Wohnung entschieden.« Weil Scheer in einer Band spielt, kommt ihm das Angebot Eberles sicherlich gelegen, dass man den Nachbarschaftstreff auch als Partykeller nutzen kann.

Anwohner Wolfgang Heidenreich sieht da andere Vorteile im Nachbarschaftstreff. »Der Bewohnertreff ist mit seinen vielen Angeboten eigentlich eine Mini-Volkshochschule«, scherzt er. Heidenreich wohnt und arbeitet im Ackermannbogen, denn sein Büro befindet sich im selben Haus. Und für seine Kinder ist die Lage genauso perfekt, weil es Spielplätze und Kindergärten in direkter Nähe gibt.

In manch trauriger Hinsicht ist der Ackermannbogen aber auch nur ein ganz normales Viertel. Vor zwei Wochen wurde ein kleines Geschwisterpaar in der Siedlung von einem bisher Unbekannten sexuell missbraucht. »Die Realität hat uns eingeholt«, ist sich Eberle, die zwei Kinder hat, sicher.

Artikel vom 21.11.2007
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