Direktorin und BA-Chefin melden sich zu Wort

Au · Streitthema Mariahilfschule

Au · Die Grundschule am Mariahilfplatz wird entsiegelt, bekommt einen wasserdurchlässigen Bodenbelag und das eine oder andere neue Spielgerät (Haidhausener Anzeiger berichtete). Eine freudige Nachricht könnte man meinen. Doch die Gemüter sind erhitzt. Persönliche Befindlichkeiten überschatten die Freude über die endlich beschlossene Verschönerung des kleinen Schulhofs.

Die Direktorin der Grundschule, Marinesse Spieckermann, wehrt sich dagegen, dass die parkenden Autos im Schulhof Schuld daran seien, dass die Entsiegelung so lange auf sich warten ließ. Die Vorsitzende des Bezirksausschusses Au/Haidhausen (BA 5), Adelheid Dietz-Will, ist sich jedoch sicher: »Ich habe mit eigenen Augen die parkenden Autos im Schulhof gesehen – und zwar auch außerhalb der Dultzeiten.«

Und solange Autos den ohnehin viel zu kleinen Schulhof zuparkten, mache auch eine Entsiegelung keinen Sinn. Spieckermann hingegen versichert, dass die Autos lediglich während der Dult im Schulhof geparkt hätten. »Und das ist auch vom Schulreferat genehmigt!«

Der Grund für die späte Entsiegelung der Schule liege nach Ansicht von Spieckermann schlicht an den begrenzten finanziellen Mitteln der Stadt, die parkenden Autos hätten damit überhaupt nichts zu tun. »Wir haben uns wirklich immer um die Entsiegelung bemüht, aber es war einfach kein Geld da«, berichtet die Direktorin.

Bemüht habe sich auch Dietz-Will, so die BA-Vorsitzende, sei aber immer wieder auf Widerstände gestoßen, »so dass ich mich anderen Projekten zugewandt habe«. Dass kein Geld da gewesen sei, hält auch Dietz-Will für möglich. Dies habe aber daran gelegen, dass die Schule einfach nie konkrete Pläne eingereicht habe, mutmaßt die BA-Chefin. Und ohne Pläne, kein Geld.

Schuldzuweisungen hier, Rechtfertigungen da. Fakt ist, dass der Streit schon lange schwehlt. Im Jahr 2002 gab es einen gemeinsamen Ortstermin mit dem Gartenbau. Dort wurde beschlossen, dass zusammen mit Urbanes Wohnen e.V. ein Gesamtkonzept für die Entsiegelung erstellt wird.

»Doch dann passierte nichts«, sagt Dietz-Will. Sehr wohl sei da etwas geschehen, verteidigt sich Spieckermann. Der Schulhof sei durch die Initiative der Eltern deutlich verschönert worden.

Eine verfahrene Situation, die doch schließlich ein gutes Ende genommen hat. Der Schulhof wird entsiegelt. In der Zwischenzeit sind auf Initiative des BA 5 zwei Spielplätze in der direkten Nachbarschaft entstanden, die gerade für die Hortkinder eine gute Alternative zum kleinen Schulhof darstellen.

»Mir ging’s nie um irgendwelche Lehrer oder Elternbeiräte, sondern immer um die Kinder«, betont Dietz-Will. Auch die Direktorin ist froh darüber, dass die jahrelange Diskussion nun endlich ein Ende hat – schließlich profieren ja jetzt alle davon.

Artikel vom 21.11.2007
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