Stadtteilführung Johanneskirchen

Johanneskirchen · Zum alten Kern

Johanneskirchen · Johanneskirchen liegt am Rande einer Lehmzunge und des Erdinger Mooses. Moos und Lehm prägten die Umgebung von Johanneskirchen über viele Jahrhunderte. Der Rundgang des NordOstKulturVereins beginnt bei der Johanneskirche, Sankt Johann Baptist, im alten Ortskern von Johanneskirchen, am Freitag, 30. November, ab 17 Uhr.

Nach der Kirchenbesichtigung führt der Rundgang durch das alte Dorf mit seinen denkmalgeschützten Bauernhäusern. Eine Urkunde vom 2.10.815 beschreibt, dass ein Diakon Huuezzi die »ecclesia s. Johannis in loco Feringa«, also bei Föhring, vom Freisinger Bischof Hitto als Lehen empfing. Dies ist die früheste Beurkundung der Johanneskirche.

Ob sie die erste Pfarrkirche der Urpfarrei Föhring war, oder ob sie nur die zu einer Pfarrkirche gehörende Taufkirche war, ist bei den Historikern umstritten. Die Lage im Mittelpunkt der übrigen Kirchenorte der Urpfarrei spricht für die These der Pfarrkirche, während die Namensgebung und die einsame Lage am Gleißenbach, der das Wasser für die Taufgrube geliefert haben könnte, für die Funktion als Taufkirche sprechen.

Die heutige Chorturmkirche, ein gedrungener romanischer Bau, der auch als Wehranlage diente und der Bevölkerung in Kriegszeiten Schutz bot, stammt aus dem 13. Jahrhundert.

Der wuchtige Satteldachturm weist im Erdgeschoss eine Mauerstärke von 1,80 Meter auf. Der ovale Mauerring war ursprünglich etwa doppelt so hoch und wohl mit einem hölzernen Wehrgang versehen. Der Lehmhügel auf dem die Kirche liegt, kommt heute durch die Straßenaufschüttungen kaum mehr zur Geltung.

Früher aber ragte der quadratische Kirchturm über die niedrigen Hütten und die weite gerodete Schotterebene hinaus und stand in Sichtverbindung mit den Kirchtürmen von Oberföhring, Aschheim und Englschalking. Wahrscheinlich war der Kirchenhügel noch von einem Wassergraben umgeben, der vom nahen Gleißenbach abgeleitet wurde.

1688 wurde die Kirche ihres martialischen Aussehens entkleidet: Die Ringmauer wurde bis auf die heutige Höhe abgetragen und Chorraum und Chorbogen erhielten eine Stuckierung in frühbarocken Formen. Der bedeutende Hochaltar von Ignaz Günther wurde erst Anfang des 19. Jahrhunderts in der Johanneskirche aufgestellt.

Artikel vom 21.11.2007
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