Die Laien-Theatergruppe »Moosacher Brett’l« feiert Bühnenjubiläum

Moosach · Applaus für 25 Jahre

Die Schauspieler vom »Moosacher Brett’l« auf den Brettern, die die Welt bedeuten: Sabine Zimmerer als Lola Montez, Max Satzik als Fritz Pheisner.  Foto: Archiv

Die Schauspieler vom »Moosacher Brett’l« auf den Brettern, die die Welt bedeuten: Sabine Zimmerer als Lola Montez, Max Satzik als Fritz Pheisner. Foto: Archiv

Moosach · Eine urbayrische Komödie rund um König Ludwig I., seine Mätresse Lola Montez und den Pferdehändler Franz Xaver Krenkl ist derzeit im Kolpinghaus in der Hanebergstraße 8 zu sehen – zu seinem 25. Bühnenjubiläum zeigt das »Moosacher Brett’l« den Vierakter »Wer ko der ko« von Konrad Dreher.

Der Theaterverein ging einst aus dem Motorsportclub Moosach (MCM) hervor und ist heute aktiver denn je, auch neue Darsteller sind jederzeit willkommen.

Hinter den Kulissen herrscht hektisches Treiben. Zwischen Requisiten, Farbeimern und Holzlatten zupfen die Schauspieler ihre Kostüme zurecht. In einer Stunde beginnt ihr Auftritt. »Die Möbel haben wir im Internet ersteigert«, sagt Josef Furtmayr, Gründungsmitglied des »Moosacher Brett’ls«, und deutet auf samtbezogene Sessel und Tische im Biedermeierstil, die die Kulisse für das Stück bilden.

Wenig später steht er in rotem Rock und grüner Hose als Hutmacher Cajetan Wörle auf der Bühne und bringt das Publikum mit bayrischen Reimen zum Lachen. »Die Verse haben wir selbst gedichtet«, verrät der Vereinsvorsitzende Heinz Seidenschwann. Heiterkeit ernten auch Sabine Zimmerer in der Rolle der Lola Montez und Peter Briegel, der den Pferdehändler Krenkl spielt. Gelispelter, französischer Akzent wechselt mit bayrischen Kraftausdrücken, wenn sich die beiden hitzige Wortgefechte liefern.

Im Stück geht es um Adelsallüren, Volksaufstände und Königstreue. Weil Lola Montez Krenkls Kutscher ausgepeitscht hat, fordert der Pferdehändler Entschädigung. Einstweilen rebellieren die Münchner Bürger gegen Bierpreise und Steuerverschwendung. Zum großen Finale erscheint der Monarch höchstpersönlich – gespielt wird er von Franz Orland, der Ludwig I. mit seinem Zwirbelbart überraschend ähnlich sieht. »Wir haben das Stück ausgesucht, damit möglichst viele von uns auf der Bühne stehen«, erklärt Seidenschwann.

Aktuell hat das »Moosacher Brett’l« knapp 50 Darsteller – 20 von ihnen wirken an der Jubiläumsaufführung mit. Dabei begann alles ganz klein: Seit Anfang der Achtziger wurden auf den Feiern des MCM regelmäßig Sketche gezeigt. Das Interesse für Schauspielerei wuchs – und damit die Kosten für Requisiten. »Diese wollte der MCM nicht mehr tragen«, erinnert sich Furtmayr, ein eigener Theaterverein musste also her – 1982. Noch im selben Jahr führte die neue Truppe im Kolpinghaus das Stück »Ihre Majestät der Kurgast« von Peter Jehl auf, das anlässlich des Jubiläums im vergangenen April wiederholt wurde.

Obwohl das »Moosacher Brett’l« ein Laientheater ist, mangelt es nicht an Anspruch. »Als Regisseure haben wir zum Teil ausgebildete Profis«, sagt Seidenschwann. Außerdem schickt er seine Darsteller auf Vereinskosten zu Kursen. Leidenschaftliche Hobby-Schauspieler sind übrigens weiterhin erwünscht – auch, wenn sie der bayrischen Mundart nicht mächtig sind.

Infos gibt es unter Tel. 8 12 49 24. Weitere Aufführungen finden kommenden Freitag und Samstag statt. Beginn ist jeweils um 20 Uhr, der Eintritt kostet 8 Euro.

Artikel vom 20.11.2007
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