Projektwerkstatt feiert Richtfest des Neubaus an der Schule in der Hochstraße

Au · Mit Hammer und Säge

Aus alt mach neu: Die drei baufälligen Holzhütten haben ausgedient. Die Projektwerkstatt bekommt in bewährter Eigenregie ein neues Gebäude auf dem Gelände der Schule an der Hochstraße. Foto: Privat

Aus alt mach neu: Die drei baufälligen Holzhütten haben ausgedient. Die Projektwerkstatt bekommt in bewährter Eigenregie ein neues Gebäude auf dem Gelände der Schule an der Hochstraße. Foto: Privat

Au · Bei klirrender Kälte aber strahlendem Sonnenschein wurde am vergangenen Freitag auf dem Gelände der Volksschule an der Hochstraße Richtfest gefeiert. Denn die Projektwerkstatt bekommt endlich ein neues Haus. Seit 1985 stehen auf dem Gelände der Schule Bauhütten, die zwar »idyllisch aussahen, aber schon längst nicht mehr zeitgemäß waren«, weiß Friedhelm Riegel, Mitarbeiter im Team der Projektwerkstatt.

Der Sozialpädagoge ist seit Anfang an dabei und kann es kaum noch erwarten bis diese Woche die ersten Schulklassen anrücken, um den Innenausbau des Hauses voranzutreiben. Denn nach bewährter Projektwerkstatt-Manier werden hier die Jugendlichen einen Großteil der Bauarbeiten selbst erledigen.

Handwerkliches Arbeiten zur Vermittlung von Schlüsselqualifikationen – so könnte man das Konzept der Projektwerkstatt zusammenfassen. »Die Grundidee ist es, handwerkliche Projektarbeit anzubieten, um den Viert- bis Neuntklässlern der Grund-, Haupt- und Förderschulen Erfolgserlebnisse zu ermöglichen«, berichtet Riegler.

So stellen die Schüler Gebrauchsgegenstände und Möbelstücke aus Holz und Metall her, die direkt in der Schule Verwendung finden. »Wir wollen damit die Schule gemütlicher machen. Sie soll nicht länger als reine Paukanstalt wahrgenommen werden«, erklärt Riegler. Und das scheint auch zu gelingen. Zumindest seien die von den Schüler selbst gezimmerten Bänke im Schulhof noch nie dem Vandalismus zum Opfer gefallen.

Durch die gemeinsame handwerkliche Tätigkeit werde außerdem der Klassenzusammenhalt gestärkt, auch Außenseiter hätten die Chance sich zu beweisen. Aber auch ganz praktische Hilfe zur Berufsvorbereitung bietet die Projektwerkstatt. Riegel erzählt zum Beispiel von einem Schüler, der sich nach einer Projektwoche für den Beruf des Elektrikers entschieden hätte. Wegen der bereits vorhandenen Erfahrung sei es ihm gelungen, sich gegen 200 Mitbewerber durchzusetzen.

Insgesamt 4.500 Schüler nehmen jährlich an den Projekten teil. Eine von ihnen ist Lena, 12 Jahre, die voller Stolz und Begeisterung davon erzählt, wie sie in der Projektwerkstatt ihre Stelzen selbst gebaut hat. »Mir hat alles Spaß gemacht: schrauben, sägen und bohren. Auch wenn’s am Anfang schwer war und ich Herrn Riegler versehentlich in den Finger gebohrt habe.« Der Pädagoge nimmt’s gelassen: »Hauptsache die Kinder hatten ihren Spaß.«

Artikel vom 20.11.2007
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