Moosach · Handel im Wandel

Spielhaus boomerang: Kinder machen Wirtschaft.Foto: VA

Moosach · An der »Fairwaltung« stehen Kinder Schlange, sie möchten ihren Handelsausweis abholen, gleichzeitig haben einige die Prüfung zur Banklehre gemacht und Sabrina (10 Jahre) kommt ins Schwitzen. Sie stempelt, sucht in der Kartei und erklärt nebenbei noch, wo die Bank ist und dass die Kinder sich dort ihr Begrüßungsgeld abholen können.

Andere Kinder laufen aufgeregt als Reisbäuerinnen, Kapitän und Verkäuferin verkleidet durchs Haus; sie warten auf die Aufführung ihres Theaterstücks rund um den fairen Handel mit Reis. Einige Jungen und Mächen stehen am Fließband in der Werkstatt und produzieren arbeitsteilig Spielzeugschwimmenten aus Korken und Karton, die am Marktstand zum Verkauf angeboten werden. Alle Kinder arbeiten für einen fairen Stundenlohn von vier Globis. Ihr verdientes Geld können sie im Global-Lokal für gesunde Snacks – natürlich aus Kinderhand – ausgeben.

Andere Kinder gestalten als Künstler sechs Menschenporträts aus Holz, die Geschichte über die Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern unserer Konsumgüter erzählen. Bei dem sechswöchigen Koorperationsprojekt von Spielhaus boomerang und dem Ökoprojekt – Mobil Spiel e. V. für 6- bis 12-Jährige dreht sich alles um faire und umweltfreundliche Bedingungen im globalisierten Handel.

Dass Integration von Kindern unterschiedlicher Herkunft und sozialem Status im Spielhaus groß geschrieben ist, zeigen die Erfahrungen im offenen Nachmittagsprogremm: 30 bis 40 Kinder wuseln friedlich durch das Spielhaus. Damit kommt dem Spielhaus eine wichtige präventive Funktion zu, denn Kinder finden hier einen Ort, an dem faire Spielregeln im Umgang miteinander genauso wichtig sind wie kreative Bildungsangebote. Am Samstag, 17. November, von 14 bis 18 Uhr, findet das große Abschlussfest statt.

Artikel vom 13.11.2007
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