Grundschule an der Ernst-Reuter-Straße sucht dringend Schulweghelfer

Haidhausen · »Bitte, wir brauchen Hilfe«

Ohne fleißige Helfer wie Nikolaus Pappakonstantinou (re.) wäre der Schulweg extrem gefährlich. Doch jetzt sucht die Haidhauser Grundschule neue Schulweghelfer für die Kreuzung Einstein-/Grillparzerstraße. Foto: ak

Ohne fleißige Helfer wie Nikolaus Pappakonstantinou (re.) wäre der Schulweg extrem gefährlich. Doch jetzt sucht die Haidhauser Grundschule neue Schulweghelfer für die Kreuzung Einstein-/Grillparzerstraße. Foto: ak

Haidhausen · Wenn man an der Kreuzung Einstein-/Grillparzerstraße steht, versteht man sein eigenes Wort nicht mehr. Der Verkehr dröhnt unaufhörlich – Tag und Nacht. Gerade im Berufsverkehr wird die Kreuzung zum Nadelöhr und damit zur Geduldsprobe für alle Autofahrer. Da gehört Durchdrängeln, bei »Kirschgrün« über die Ampel rollen und mit dem Motorrad oder Roller rechts vorbeimogeln zur Normalität.

»Bei mir kommen dann auch noch die Busse hinzu, die teilweise den Fußgängerüberweg blockieren«, berichtet Gertrud Necker. Seit einem Jahr ist sie Schulweghelferin an der Ernst-Reuter-Grundschule in Haidhausen und sorgt tagtäglich dafür, dass die Kinder sicher über die Straße kommen – und zwar bei Wind und Wetter. Das Chaos nimmt die engagierte Haidhauserin gelassen – ihr geht’s nur darum, »dass die Kinder unversehrt die ›Katastrophen-Kreuzung‹ passieren«.

Damit dieser neuralgische Verkehrsknotenpunkt nicht zur Todesfalle wird, sind drei Schulweghelfer nötig. »Doch leider werden Ende des Monats ein oder sogar zwei Helfer aufhören«, stellt die Vorsitzende des Elternbeirats, Claudia Gillessen, bedauernd fest. »Und dafür brauchen wir dringend Ersatz!« Und der kommt idealerweise aus der Nachbarschaft. Schließlich beginnt der Dienst bereits um 7.30 Uhr, endet um 8 Uhr, gefolgt von drei weiteren Einsatzzeiten um 11.20, 12.15 und 13 Uhr. »Da ist Zuverlässigkeit das Wichtigste. Man stelle sich nur mal vor, die Kinder müssten morgens im Berufsverkehr bei Dunkelheit und Regen allein über die Straße gehen. Nicht auszudenken, was da passieren könnte«, meint Birgit Brandes aus dem Elternbeirat.

Doch gerade in der kalten Jahreszeit ist der Job des Schulweghelfers nicht immer leicht. »Im Sommer ist es natürlich wesentlich angenehmer, aber der Kontakt mit den Kindern entschädigt einen für die ein oder andere Frostbeule«, lacht Necker.

Finanziell werden die ehrenamtlichen Schulweghelfer mit 5,80 Euro pro Einsatz entschädigt. »Das wären bei durchschnittlich drei bis vier Einsätzen pro Tag der Höchstsatz von 14,50 Euro«, rechnet Hildtraud Hoffmann vom Kreisverwaltungsreferat vor. Gerade für Rentner sei das ein angenehmer Nebenverdienst.

Dennoch ist es nicht leicht, Freiwillige zu finden. »Aber ohne Schulweghelfer geht es einfach nicht«, bekräftigt Gillessen. Und von Seiten der Stadt seien alle Möglichkeiten zur Regulierung des Verkehrs ausgeschöpft, doch da ist die Vorsitzende des Elternbeirats skeptisch: »Mir scheint es, als sei der fließende Verkehr schlicht wichtiger als die Gesundheit unserer Kinder.«

Darum appelliert sie zusammen mit Brandes: »Fassen Sie sich ein Herz, rufen Sie bei Frau Hoffmann unter Tel. 2 33 - 2 70 17 an und helfen Sie mit, den Schulweg der Haidhauser Kinder sicherer zu machen!« Andrea Koller

Artikel vom 13.11.2007
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