Stadt-Bewohner: Hier stellen wir ungewöhnliche Nachbarn vor

Münchner Zentrum · Die Gesichter einer Stadt

Stefan Caspari fotografiert eine »Galerie der echten Münchner«.  	Foto: Privat

Stefan Caspari fotografiert eine »Galerie der echten Münchner«. Foto: Privat

Münchner Zentrum · So international geht’s im Stadtmuseum selten zu: 40 Menschen aus aller Herren Länder haben sich hier vor wenigen Tagen für die »Galerie der echten Münchner«, ein Projekt anlässlich der 850-Jahr-Feier der Stadt im kommenden Jahr, ablichten lassen. Am kommenden Samstag, 10. November, wird die Aktion im Treppenhaus des Münchner Stadtmuseums, St.-Jakobs-Platz 1, zwischen 11 und 16 Uhr wiederholt.

Jeder Münchner, der nicht in der Stadt geboren wurde, kann sich fotografieren lassen und von seinem Weg in die Landeshauptstadt erzählen. Die Aktion war ganz nach dem Geschmack Stefan Casparis, des Fotografen der »Galerie«: Der 56-Jährige, der aus einer Münchner Künstlerfamilie stammt, arbeitet am liebsten mit »ganz normalen Menschen aus dem wirklichen Leben«.

Caspari, in München geboren, studierte nach dem Abitur zunächst Jura, schlug anschließend aber einen künstlerischen Weg ein: er ließ sich an der Bayerischen Staatslehranstalt für Photographie ausbilden und legte die Meisterprüfung vor der Münchner Handwerkskammer ab. Seit 28 Jahren arbeitet er als selbstständiger Fotograf. »Die Galerie der echten Münchner«, sein jüngstes Projekt, ist Teil der Initiative »Neue Heimat München« des Kulturreferats.

Anlässlich des 850. Geburtstags der Stadt im kommenden Jahr sollen möglichst viele Menschen abgelichtet werden, die nicht seit ihrer Geburt in München wohnen, sondern erst im Laufe ihres Lebens an die Isar gezogen sind. Am Ende werden Fotografien und Lebenswege von 36 Personen ausgewählt, ihre Porträts von 36 Künstlern gemalt, die Geschichten aufgezeichnet. Die daraus entstehende »Galerie der echten Münchner« – Erinnerungen an die »Schönheitengalerie« von Ludwig II. sind durchaus gewollt – wird zum Stadtgeburtstag an prominenter Stelle gezeigt.

Die Aktion ist nicht das erste Projekt, bei dem Caspari mit Menschen aus dem »wirklichen Leben« arbeitet. Bereits 1994 hat er rund 1.300 Sendlinger Bürger für die Aktion »Sendlinger Such(er)-Bilder« fotografiert. Und für die Werbe-Kultur-Kampagne »Ich finde mich gut, weil …« brachte er neben vielen »normalen« Menschen auch Oberbürgermeister Christian Ude vor die Linse.

Caspari erhofft sich einiges von der neuen Aktion – neben schönen Bildern und interessanten Lebensgeschichten beispielsweise auch eine »Vernetzung« unter den Abgelichteten. »Es wäre schön, wenn sich die Leute nicht nur ihr Foto schnappen und sofort wieder gehen, sondern sich auch miteinander unterhalten würden.« Beim ersten Fototermin am 13. Oktober, hat das bereits ganz gut geklappt. Ein paar der internationalen »Fotomodelle« diskutierten darüber, ob man sich als Migrant München überhaupt leisten kann.

Mehr Infos unter www.kulturreferat.de oder www.kulturvergnuegen.de . H. Keller

Artikel vom 07.11.2007
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