Mit dem neuen Gewerbepark plant Neufahrn sein eigenes Wirtschaftswunder

Neufahrn · Jetzt soll der Rubel rollen

Erfolgsgeschichte Logistik Park: Im Norden Mintrachings steht Neufahrns Schlüssel für Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer. Foto: ba

Erfolgsgeschichte Logistik Park: Im Norden Mintrachings steht Neufahrns Schlüssel für Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer. Foto: ba

Neufahrn · Die Region im Münchner Norden ist ein kleines Wirtschaftswunderland und mitten drin sitzt Neufahrn, ohne vom millionenschweren Kuchen etwas abzubekommen. Mit einer Gewerbesteuer in Höhe von 3,8 Millionen Euro hat die Gemeinde gerade einmal den halben Wert des bayerischen Durchschnitts vergleichbar großer Gemeinden. Doch nun gibt es berechtigte Hoffnung auf ein Ende der wirtschaftlichen Dürreperiode.

Im Gewerbegebiet Römerweg, direkt an der Autobahn A92 (Freising-Süd), ist der Boom nun auch in Neufahrn angekommen.

Der Glücksfall für die Gemeinde ist ProLogis, der weltweit führende Anbieter von Logistikzentren. Im Neufahrner Gewerbepark hat der Konzern 23 Hektar Grund gekauft, die zwischen dem Ortsteil Mintraching und der Autobahn liegen. Der Weg zu den Hallen war steinig, weil die Fläche aus dem Landschaftsschutzgebiet herausgeholt werden musste. Im Nachhinein ist das angesichts der wirtschaftlich schweren Zeiten für Bürgermeister Rainer Schneider kein Verlust: »Wir haben sicher Zeit verloren, aber die Jahre von 1998 bis 2003 waren für die ganze Region schwierig«, sagt er.

Heute brummt die Wirtschaft wieder, das Logistikzentrum wurde gerade rechtzeitig fertig und ist praktisch komplett vermietet. Die Konstellation mit ProLogis als Bauherr und den angesiedelten Unternehmen wie etwa der Spedition Dachser ist für die Gemeinde fast ideal. Die Mieter zahlen so schon bald Gewerbesteuern und bringen zählbare Erfolge. In welche Regionen sich Neufahrn durch sein Gewerbegebiet entwickeln könnte, möchte Schneider nicht schätzen, »denn das wäre unseriös.«

Er sagt aber, dass zehn bis zwölf Millionen Euro Gewerbesteuer ein Wunschziel für Neufahrn wären. Neben den Logistikhallen wächst dieser Tage auch mit dem Mega-Kino der Freizeittempel, dessen Fertigstellung die ganze Region schon herbei sehnt. »Die Leute würden am liebsten schon heute für den 20. Dezember Karten kaufen«, sagt Schneider. Vier Tage vor Weihnachten eröffnet das Kino, in dem jährlich 500.000 Besucher erwartet werden.

Damit ist der Boom an der Römerstraße noch nicht zu Ende. Hinter den Kulissen arbeitet der Neufahrner Bürgermeister daran, eine weitere außergewöhnliche Freizeitattraktion für die gesamte Region an die Römerstraße zu holen. Die Gespräche verlaufen viel versprechend. Die Abrundung der Erfolgsgeschichte soll die Eröffnung des zweiten S-Bahnhofes in der Gemeinde sein. »Dafür setze ich Himmel und Hölle in Bewegung«, verspricht Schneider. Der Rathauschef rechnet damit, dass spätestens im Jahr 2012 der erste Zug am geplanten Bahnhof Mintraching-Nord hält. Nico Bauer

Artikel vom 06.11.2007
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