Zur »Langen Nacht« putzen Moosachs Pfarrer ihre Gotteshäuser heraus

Moosach · Sechsmal Kirche erleben

Sie präsentieren Moosachs Kirchen: Pfr. G. Rupprecht, Erzbischof A. Malamoussis, Pfr. R. Hausl, Pfr. M. Cambensy und Pfr. F. Schäfer (v. l.). L. Magdziarek, St. Raphael, war beim Foto-Termin für den »Moosacher Anzeiger« verhindert. F.: W. Ramisch

Moosach · Süßer die Glocken nie klingen... als bei der ersten »Langen Nacht der Kirchen« in Moosach: Das fünfminütige Kirchenläuten am kommenden Samstag, den 20. Oktober, um 20 Uhr ist der Startschuss für eine ungewöhnliche Reise, auf die sich Moosachs Bürger begeben dürfen: Vier Stunden lang dürfen sie durch die sechs Moosacher Kirchen St. Mauritius, St. Raphael, Heilig Geist, die alte und neue St. Martins- sowie die Magdalenenkirche wandeln.

Sie können dort Lichtinstallationen, eine orthodoxe Vesper oder eine Videopräsentation über das Leben der Mönche in Griechenland erleben, sie bekommen Kirchenführungen oder können den Luther-Film mit Peter Ustinov sehen. Geboten wird ein reichhaltiges Programm, bei dem es an nichts fehlen sollte: und so sind an einigen Gotteshäusern »Snack Points« eingerichtet, an denen sich die Gäste für das klerikale Abenteuer stärken können. Für den Transport von Kirche zu Kirche sorgen Pendelrikschas: Sie fahren die Strecke Magdalenenkirche – Alte St.-Martinskirche –Pfarrkirche St. Martin – Heilig Geist – St. Mauritius im 20-Minuten-Takt ab. Von St. Mauritius über St. Raphael zur Magdalenenkirche werden die Kirchgänger zusätzlich via Auto chauffiert.

Die »Lange Nacht«, die vom örtlichen Bezirksausschuss, den Kirchen und dem Moosacher Gesamtverein organisiert wird, gilt als vorläufiger Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 1200-jährigen Bestehen Moosachs. In dieser Nacht sollen die Moosacher Kirchen auch jenseits der Gottesdienste erlebbar gemacht werden – daher sind alle christlichen Konfessionen mit im Boot: Neben den katholischen und evangelischen Pfarrern Martin Cambensy (Pfarrkirche St. Martin), Rudolf Hausl (St. Mauritius), Frank Schäfer (Magdalenenkirche), Gerhard Rupp- recht (Heilig Geist) und Leslav Magdziarek (St. Raphael) hat auch der Erzbischof der griechisch-orthodoxen Kirche in München, Apostolos Malamoussis, sein Kommen zugesagt. »In Moosach wohnen viele Griechen, wir wollen den Menschen hier zeigen, wie man bei uns betet und singt«, verrät er.

Malamoussis wird um 20 Uhr eine orthodoxe Vesper in der Alten St.-Martinskirche halten und um 21 Uhr über das Leben der Orthodoxen in München referieren. Cambensy zeigt ab 21 Uhr eine aufwändige Lichtinstallation mit dem Titel »Sacré Coeur« in der Pfarrkirche St. Martin. Unter anderem soll dort ein überlebensgroßes menschliches Auge an die Wand projiziert werden. »Der Kirchenraum ist ein Ort der Ruhe, der Geborgenheit und Trost spenden soll. Die Lichtinstallation spielt mit diesen traditionellen Bildern und führt sie bewusst ad absurdum«, benennt Cambensy das Anliegen dieses 6.000 Euro teuren Projekts. St. Raphael wird um 21 Uhr mit einer Turmbeleuchtung aufwarten, Pfarrer Rupprecht will ab 21.15 Uhr in Heilig Geist Bibeltexte lesen und diese mit Musik untermalen lassen. Hausl wiederum will in St. Mauritius über den Kreuzweg von Edith Peres-Lethmate berichten, Schäfer wird ab 20 Uhr die Magdalenenkirche vorstellen, um 22 Uhr soll dort der Luther-Film über eine Leinwand flackern.

Die »Lange Nacht der Kirchen« endet um 24 Uhr. Ein detailliertes Programm zur Veranstaltung liegt im Pelkovenschlössl und in zahlreichen Moosacher Geschäften aus. Rafael Sala

Sie präsentieren Moosachs Kirchen: Pfr. G. Rupprecht, Erzbischof A. Malamoussis, Pfr. R. Hausl, Pfr. M. Cambensy und Pfr. F. Schäfer (v. l.). L. Magdziarek, St. Raphael, war beim Foto-Termin für den »Moosacher Anzeiger« verhindert. F.: W. Ramisch

Artikel vom 16.10.2007
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