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Harald Wechselberger neuer Pfarrer von Ramersdorf
Ramersdorf · Ein echtes Münchner Kindl
Harald Wechselberger in seinem Arbeitszimmer der Pfarrei Maria Ramersdorf. Foto: sal
Ramersdorf · So mancher seiner Kollegen würde vielleicht unter der Arbeitsbelastung stöhnen, doch Harald Wechselberger sieht der Aufgabe mit Spannung entgegen: »Ich bin voller Kraft und Zuversicht«, freut sich der 42-Jährige. Seit Anfang September ist der studierte Theologe und Philosoph Pfarrer von Maria Ramersdorf und der nur wenige Hundert Meter entfernt gelegenen Kirche St. Pius, die beide einem Pfarrverband angehören und zuletzt von den Pfarrern Wolfgang Fischer und Anton Neu geleitet wurden.
Fischer hat eine neue Stelle bei Berchtesgaden angenommen, Neu ist mit 70 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand gegangen. Aus Gründen der Zweckmäßigkeit sind die beiden Pfarreien jetzt in eine Hand gelegt worden.
Für Wechselberger ist die Berufung nach Ramersdorf durch die Erzdiözese München-Freising so etwas wie eine Rückkehr in heimatliche Gefilde: »Ich bin in München aufgewachsen und ein echtes Münchner Kindl«, sagt er über sich selbst. 1992 erhielt er die Priesterweihe im Freisinger Dom, später war er Kaplan in St. Margaret in München-Sendling. Zuletzt ging es in die Gemeinde Einsbach im Landkreis Dachau, wo der Jung-Priester die Kirche »Heilig Blut« leitete. Nun ist Wechselberger Pfarrer eines echten Münchner Schmuckstücks: Die urkundlich erstmals um 1020 erwähnte Kirche ist mit seiner markanten Zwiebelhaube und seinem steilgiebeligen Ziegeldach nicht nur ästhetische Zierde eines viel befahrenen Ringabschnitts mitten in München, sondern sogar die älteste Wallfahrtskirche Bayerns. »Nur Altötting schlägt uns noch an Beliebtheit«, bemerkt er schmunzelnd.
Die Blütezeit von Maria Ramersdorf begann nach dem 30-jährigen Krieg: Sie war die einzige Kirche, die von der Meute der plündernden Soldaten weitgehend verschont geblieben war und wurde seitdem umfangreich ausgebaut. Mit dem Zeitalter des Absolutismus begann auch die Barockisierung der Kirchen in Bayern. Ein Ovalbild über dem Chorbogen hält diesen Epochenwechsel eindrucksvoll fest: Es zeigt neben dem Bayerischen Wappen das der Stadt München und weist damit darauf hin, dass der Umbau im Auftrag der Stadt erfolgt ist.
Der Münchner Baumeister Wolfgang Zwerger stattete die Kirche mit Stuck aus, mehrere Veränderungen des Turms im 18. Jahrhundert künden von der Suche nach einer adäquaten Ausdrucksform. Die fanden die Baumeister schließlich in der unverwechselbaren Zwiebelform des Daches. Zusammen mit St. Pius ist Maria Ramersdorf nun die Heimstatt Wechselbergers, er vertritt dort die seelsorgerischen Belange von rund 5000 Katholiken. Rafael Sala
Artikel vom 09.10.2007Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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