Ortstermin: Wie Hallbergmoos gegen das Verkehrschaos vorgehen möchte

Hallbergmoos · Lösung: Verschwenkung

Im Dialog: Bürgermeister K. Stallmeister, B. Wagner (Staatl. Bauamt Freising), Gemeinderat St. Kronner, SPD-Kreisvorsitzender M. Niedermeier, Bundestagsabgeordneter E. Schurer, SPD-Ortsvorsitzender K. Friedrich u. Gemeinderat K.-H. Bergmeier (v. li.) ba

Im Dialog: Bürgermeister K. Stallmeister, B. Wagner (Staatl. Bauamt Freising), Gemeinderat St. Kronner, SPD-Kreisvorsitzender M. Niedermeier, Bundestagsabgeordneter E. Schurer, SPD-Ortsvorsitzender K. Friedrich u. Gemeinderat K.-H. Bergmeier (v. li.) ba

Hallbergmoos · Wer von Hallbergmoos nach München-Ost fährt, der muss sich erstmal zwischen Chaos und Chaos entscheiden. Die fast kaum noch befahrene Strecke Richtung Zengermoos – Rufname »Buckelpiste« – ist die eine Alternative und Bayerns gefährlichste Staatsstraße nach Fischerhäuser – Rufname »Taxi-Highway« – die andere.

In der Mitte soll künftig die Bundesstraße B388 neu verlaufen, doch die Straße macht den Hallbergmoosern Sorgen, die bereits bis zum Bundestag bekannt sind.

2010 soll die direkt entlang der S-Bahn verlaufende Bundesstraße fertig sein und am Bahnhof übergehen in die jetzige Kreisstraße nach Freising. Diese wird dann zur Bundesstraße befördert. Das hätte praktisch zur Folge, dass Hallbergmoos autobahnartige Auf- und Abfahrten bekommt. Dafür würde der Kreisverkehr im Norden der Gemeinde wegfallen. Auch bei der schon geplanten Zufahrt Hallbergmoos-Mitte müsste eine entsprechende Zufahrt mit Brücke entstehen. Der Gemeinderat möchte aber einen Neubau der Bundesstraße neben einer unveränderten Kreisstraße bis zum Flughafen erreichen. Deshalb lud die SPD den Bundestagsabgeordneten Ewald Schurer zu einem Ortstermin im morgendlichen Berufsverkehr ein.

Dort zeigten die SPD-Gemeinderäte und Bürgermeister Klaus Stallmeister dem Bundespolitiker und Bernhard Wagner vom Staatlichen Bauamt Freising die Situation und ihre Pläne. Das Hallbergmooser Anliegen ist es, die Bundesstraße bis zum Flughafen eigenständig fortzuführen. Dies sollte finanziell nicht viel teurer werden, weil bei der dann unveränderten Kreisstraße drei teure Brückenbauwerke entfallen. Bernhard Wagner, Leiter des Fachbereichs Straßenverkehr im staatlichen Bauamt Freising, konnte diese Argumente nicht ganz von der Hand weisen, verwies aber auf das bürokratische Verfahren. Die Brücken wären der unumgängliche Umbau der künftigen Bundesstraße und erfordern keine großen Genehmigungen. Die neue Route würde durch ein aufwendiges Verfahren mindestens zehn bis 15 Jahre dauern.

Der Hallbergmooser Bürgermeister bringt deshalb eine zweite Straßenführung direkt neben der jetzigen Kreisstraße als Kompromiss ins Spiel. »Eine solche Verschwenkung hilft uns langfristig sehr weiter«, erklärt Stallmeister. Dabei denkt der Gemeindechef an den zweiten S-Bahnhof, der neben dem Gewerbegebiet entstehen soll. Für dieses wichtige Projekt wäre die Aufstockung der Kreis- zur Bundesstraße ein echtes Problem. Den zusätzlichen Verkehr des zweiten großen Flughafenzubringers hinter der Autobahn sieht Stallmeister nicht so gefährlich: »Den Verkehr haben wir schon jetzt und er wird nicht massiv steigen. Im Chaos endet das bestimmt nicht.« Nico Bauer

Im Dialog: Bürgermeister K. Stallmeister, B. Wagner (Staatl. Bauamt Freising), Gemeinderat St. Kronner, SPD-Kreisvorsitzender M. Niedermeier, Bundestagsabgeordneter E. Schurer, SPD-Ortsvorsitzender K. Friedrich u. Gemeinderat K.-H. Bergmeier (v. li.) ba

Artikel vom 09.10.2007
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