Stürmerstar Neville Rautert kehrt ans Oberwiesenfeld zurück

Der EHC in ständig neuem Gewand

Alles lief glatt: Der EHC hat den Pinguinen den Bayern-Aufenthalt verwässert. Foto: hh-muc

Alles lief glatt: Der EHC hat den Pinguinen den Bayern-Aufenthalt verwässert. Foto: hh-muc

Die Personal-Rochaden beim EHC München gehen weiter. Am vergangenen Donnerstag telefonierte Pressesprecher Carsten Zehm sämtliche Medienvertreter durch, um ihnen freudig vom neuesten Coup des Teammanagers Christian Winkler zu berichten: „Neville kommt zurück!“ Neville Rautert, Stürmer und maßgeblich am letztjährigen Erfolg des EHC beteiligt, kehrt aus Straubing zurück ans Oberwiesenfeld. „Eine tolle Verstärkung“, freut sich Winkler über den alten Neuen in den Reihen seiner Mannschaft.

Gemeinsam mit Brent Robinson, der in spätestens zwei Wochen wieder spielen soll, dem spielintelligenten Jade Galbraith, dem quirligen Benjamin Barz und dem immer besser aufspielenden Jason Deitsch steht dem EHC folglich in naher Zukunft ein Arsenal von Offensivwaffen zur Verfügung, um das sie manche beneiden dürften. Doch noch ist das Zukunftsmusik, wie man am vergangenen Freitag gegen die Pinguine aus der Fischstadt Bremerhaven beobachten konnte. Der EHC hat dieses Spiel knapp mit 2:1 (Schröder, Barz) gewonnen und seine Fans lange Zeit auf die Folter gespannt: Denn die ersten zwei Drittel blieben torlos. Das lag zum einen an den fürchterlich schwachen Gästen aus Bremerhaven, die alles vermissen ließen, was sie letztes Jahr ins Playoff-Viertelfinale gebracht hatte, andererseits an den zahllosen Chancen, die der EHC mal links, mal rechts liegen ließ. Gästetorhüter Alfie Michaud war der meistbeschäftigte Mann auf dem Eis und zeigte wahre „Monstersaves“, also spektakuläre Paraden. „Wir haben mehr als 50 Mal auf das Tor der Bremerhavener geschossen“, bilanzierte Coach Bernie Englbrecht nach dem Spiel. „Ich kann meiner Mannschaft also keinerlei Vorwürfe machen.“ Und auch Christian Winkler, der sich nach einigen Wochen Pause mal wieder bei der Pressekonferenz zeigte, war zufrieden, ja fast erleichtert. „Solche Spiele muss man gewinnen. Das zeigt Charakter.“ Mangelnde Chancenverwertung, ein – positiv formuliert – kreativer Spielaufbau, eine beizeiten wacklige Defensive und ein unterirdisch spielender Gegner, diese möglichen Vorwürfe lässt Englbrecht nicht zu. „Man kann dieses Spiel nicht schlecht schreiben. Wir haben zurecht drei Punkte geholt.“ Englbrecht reagiert gereizt, wenn er ungerechtfertigte Kritik wittert. „Ich verstehe das nicht. Wir haben noch nie mehr als fünf Spiele hintereinander in derselben Formation gespielt. Die Saison ist noch jung, es wird noch viel passieren.“ Gegen die Lausitzer Füchse verlor der EHC sein Sonntagsspiel knapp und unglücklich mit 3:4 und findet sich mit vier Siegen und fünf Niederlagen auf Platz zehn der Tabelle wieder. Aber die Tabelle hat, laut Bernie Englbrecht, noch keinerlei Aussagekraft. Mal sehen, wie lange noch. Das nächste Spiel des EHC München findet am Freitag ab 20 Uhr statt – gegen Essen. Und für alle, die nicht genug kriegen können von Eishockey, tritt am Samstag die Mannschaft der hiesigen Spielgemeinschaft an: ab 16.30 Uhr im Stadion am Oberwiesenfeld – gegen Pfaffenhofen. Zum Team der Spielgemeinschaft gehören Junioren des EHC sowie die Spieler aus der zweiten Reihe des Münchner Eishockey-Klubs (MEK). Die Mannschaft hat sich formiert, um den Zusammenhalt der Münchner Eishockey-Aktivisten zu unterstreichen – und um die sündteuren Eiszeiten auch für den Spielernachwuchs zumindest halbwegs finanziert zu bekommen, wie Trainer Jochen Karl erzählt. Sponsoren sind freilich nach wie vor willkommen. Daniel Köhler

Artikel vom 08.10.2007
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...