88-jähriger Mediziner seziert in Wohnung Mäuse

Isarvorstadt · Unappetitliche Forschungen

Isarvorstadt · Ein 88-jähriger Mediziner hat wohl seine Forschungen zu Hause fortgesetzt. Die Anwohner eines Mehrfamilienhauses in der Isarvorstadt hatten sich beim Eigentümer über verstopfte Abflussrohre beschwert. Eine beauftragte Rohrreinigungsfirma stellte dann fest, dasss tote, offensichtlich obduzierte Mäuse Ursache für die Verstopfung seien.

Daraufhin erstattete der Hauseigentümer Anzeige wegen Verstößen nach dem Tierschutzgesetz. Die Staatsanwaltschaft erwirkte daraufhin einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung eines 88-jährigen Mediziners. In der Wohnung des Mannes wurden diverse Seziergerätschaften, ein spezieller Tisch für Mäusesektionen, ca. 250 lebende Mäuse sowie zwei Plastiktüten mit zerschnittenen Mäusekadavern aufgefunden. Außerdem standen in der Wohnung noch eine Vielzahl an Behältnissen und Reagenzgläsern mit nicht zuidentifizierbaren Inhalt herum.

Zur Vorsorge wurde das Referat für Umwelt und Gesundheit informiert. Einsatzkräfte der Münchner Berufsfeuerwehr sicherten die Asservate und desinfizierten die gesamte Wonung, um evtl. gesundheitliche Gefahren zu beseitigen. Zur Begutachtung der Asservate wurde über die Staatsanwaltschaft München I das Bayerische Landeskriminalamt eingeschaltet. Die Analyse der Asservaten wird längere Zeit in Anspruch nehmen.

Die lebenden Tiere kamen in ein Tierheim, die Asservate ins Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Über die Hintergründe zu seiner »Forschungsarbeit« wollte sich der Mediziner nicht äußern. Er wird sich nun wegen Vergehen nach dem Tierschutzgesetz verantworten müssen.

Artikel vom 02.10.2007
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