Bei Condrobs e. V. gibt es Hilfe

Haidhausen · Kontaktladen offen

Das Team von Condrobs steht Suchtkranken mit Rat und Tat zur Seite. Foto: Verein

Das Team von Condrobs steht Suchtkranken mit Rat und Tat zur Seite. Foto: Verein

Haidhausen · Der Präventions- und Suchthilfe-Verein Condrobs e. V., hat am Mitwoch, 26. September, die neuen Räume seines Kontaktladens »off« in der Rosenheimer Straße 124 offiziell eingeweiht. Der Umzug war notwendig geworden, da das Gebäude der bisherigen Anlaufstelle für DrogenkonsumentInnen in der Orleansstraße abgerissen wurde.

»Wir sind sehr froh, nun die Versorgung der drogen-konsumierenden Menschen in diesem Teil der Stadt wieder voll gewährleisten zu können«, so Klaus Fuhrmann, Bereichsleiter Niedrigschwellige Arbeit bei Condrobs.

Den hohen Stellenwert der Kontaktläden als festen Bestandteil der Suchthilfe in München, betonten auch die beiden offiziellen Gäste der Einweihungsfeier. Friederike Steinberger, Vizespräsidentin des Bezirkstages Oberbayern, und Joachim Lorenz, Gesundheitsreferent der Landeshauptstadt München. Beide bedankten sich in einem Grußwort bei den Suchtexperten für ihr Engagement und ihren erfolgreichen langjährigen Einsatz.

»Von der Kunst unter schwierigen Rahmenbedingungen Kontaktladenarbeit zu machen«, lautete der Titel, unter dem Prof. Dr. Sabine Pankhofer, Professorin an der katholischen Stiftungs-Fachhochschule München und Vorstand bei Condrobs e. V. – die Situation des neuen und alten off erörterte. In ihrem Fachvortrag ging sie dabei neben der direkten Arbeit mit der Klientel auch auf die sozialen und politischen Rahmenbedingungen ein, unter denen sich Kontaktladenarbeit vollzieht. Dabei benannte sie insbesondere die aktuelle Situation der steigenden Zahl der Drogentoten und die repressive Ordnungspolitik.

Der Kontaktladen off, der sich unter anderem durch die finanzielle Unterstützung des Bezirks Oberbayern und der Stadt München trägt, ist einer von drei Condrobs-Kontaktläden in München. Neben Haidhausen gibt es den Kontaktladen »limit« in Schwabing und den Kontaktladen »Pedro« in Neuperlach. Bei allen drei Einrichtungen handelt es sich um so genannte niedrigschwellige Angebote, das heißt, dass die DrogenkonsumentInnen jederzeit ohne Vorbedingungen in den Kontaktladen kommen können, um Hilfen zu bekommen. Dabei geht es um eine Versorgung der Grundbedürfnisse – angefangen vom Aufenthalt, warmen Mahlzeiten, medizinischer Versorgung, Spritzentausch bis hin zur Waschmöglichkeit. Im nächsten Schritt um die Begleitung im Sinne der Gewährleistung eines drogen- und gewaltfreien Raums, dem Einüben sozialer Spielregel oder auch der Begleitung bei Behördengängen bzw. Arztbesuchen. Die dritte Stufe des Konzeps beinhaltet die Beratung in allen Belangen, ob Drogen-, Gesundheits-, Sozial-, Rechts- oder auch Schuldnerberatung.

Artikel vom 01.10.2007
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