Unterföhringer Geschichtsweg mit 44 Granittafeln am Samstag eingeweiht

Unterföhring · Grünzug mit Geschichte

Geschichte in Wort und Bild: Gemeindehistoriker Heinrich »Cäsar« Frey, Bürgermeister Franz Schwarz und Ideengeber Karl Denkinger (v. li.) geben den neuen Unterföhringer Geschichtsweg im Grünen frei. Foto: ba

Geschichte in Wort und Bild: Gemeindehistoriker Heinrich »Cäsar« Frey, Bürgermeister Franz Schwarz und Ideengeber Karl Denkinger (v. li.) geben den neuen Unterföhringer Geschichtsweg im Grünen frei. Foto: ba

Unterföhring · Nein, diese Grenze zwischen dem Ort und dem Gewerbegebiet sollte nicht einfach ein 08/15-Grünzug werden. Viel mehr sollte etwas Verbindendes und die Gemeinde Unterföhring Prägendes auf der durch den S-Bahntunnel frei gewordenen Fläche entstehen. Es war eine schwere Aufgabe, doch der am Samstag feierlich eingeweihte neue Fuß- und Radweg im Grünzug auf dem S-Bahntunnel hat alle Vorgaben erfüllt.

Die Gemeinde wollte etwas Besonderes und das gelang vor allem dank einer Urlaubsbeobachtung des Gewerbeverbandsvorsitzenden Karl Denkinger. Als dieser Ferien in Neuseeland machte, sah er einen Weg, auf dem Tafeln an wichtige geschichtliche Ereignisse erinnern. Zu Hause in Unterföhring erzählte er von seiner Beobachtung und dann ging alles ganz schnell. Für rund 350 Euro konnten die vom örtlichen Steinmetz Günter Peischl handbearbeiteten Granittafeln gesponsert werden.

Die Idee wurde zu einem großen Renner bei Vereinen, Firmen und Privatpersonen. Auch Bürgermeister Franz Schwarz wollte eine Tafel stiften, doch da waren 41 schon weg. »Die Hexenverbrennung und den Knödelkrieg wollte ich dann doch nicht«, sagt der Gemeindechef zu der kleinen Anekdote, wie aus seinen Überlegungen heraus dann mit dem Bau des S-Bahntunnels die 44. und letzte Tafel entstand. Diese ist von Franz und Cornelia Schwarz gestiftet.

Der Weg führt vom Kreisverkehr am Bahnhof und der Medienallee auf einem 1,7 Kilometer langen Weg bis zur Aschheimer Straße. Auf einer Gesamtfläche von 3,9 Hektar entstanden 3,2 Hektar Grünflächen im Herzen Unterföhrings mit einem asphaltierten Weg in der Mitte, den 44 Geschichtstafeln und Sitzbänken. Für die grüne Oase Unterföhrings gab die Gemeinde 800.000 Baukosten aus und, wie Franz Schwarz stolz betont, das alles mit einem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss ohne jegliche Diskussionen.

Der Bürgermeister sieht dieses Projekt nun als gelungenen Abschluss des Tunnelbaus. 1996 entschieden sich die Unterföhringer in einem Bürgerentscheid für die Bahn im Tunnel, dann ging es um den Lärmschutz und nun bei den frei gewordenen Oberflächen um einen kleinen Erholungspark.

Dieser soll aber schon in naher Zukunft weiter wachsen. In den Jahren 2008/09 ist die Realisierung eines Freizeitgeländes in der Verlängerung des Grünzuges zwischen Aschheimer Straße und dem Isarkanal vorgesehen. Hier wird auf 2,5 Hektar ein abwechslungsreiches Gelände modelliert mit Rodelhügeln, Laichtümpeln, Naturlehrpfad und Obstbäumen. N. Bauer

Artikel vom 01.10.2007
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