Forschungszentrum feierte Geburtstag – vorab, weil Stoiber aufhört

Garching · 50 Jahre »Leuchtturm-Ei«

M. Solbrig, W. Herrmann, E. Stoiber, Th. Hänsch (Nobelpreisträger und Garchinger Ehrenbürger) und A. Bradshaw (Wissenschaftlicher Direktor des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik; v. li.) bei der vorgezogenen Geburtstagsfeier für das Garchinger Atomei.

M. Solbrig, W. Herrmann, E. Stoiber, Th. Hänsch (Nobelpreisträger und Garchinger Ehrenbürger) und A. Bradshaw (Wissenschaftlicher Direktor des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik; v. li.) bei der vorgezogenen Geburtstagsfeier für das Garchinger Atomei.

Garching · Einen Geburtstag vorzufeiern ist normalerweise ein ganz schlechtes Omen. Doch diesmal ging es nicht anders. Erst am 31. Oktober wird das Garchinger Atomei 50 Jahre alt, doch gefeiert schon vergangene Woche. In den letzten Tagen von Edmund Stoiber als bayerischer Ministerpräsident beging das Forschungszentrum den Geburtstag.

Für Stoiber ist Garching das perfekte Beispiel für Bayerns Weg mit Laptop und Lederhose.

»Wir brauchen solche Leuchttürme der Wissenschaft, um in Bayern und Deutschland auch in Zukunft ganz vorne dabei zu sein«, sagte Stoiber. Deshalb habe er auch den 2004 eingeweihten Forschungsreaktor FRM II gegen viele Widerstände durchgesetzt. Stoiber beobachtet in Bayern immer wieder eine gewisse »Angst vor technologischen Entwicklungen«. Als 1957 der damalige bayerische Ministerpräsident Wilhelm Högner, Bundesatomminister Franz-Josef Strauß und Garchings damaliger Bürgermeister Josef Amon das Atomei in Betrieb nahmen, begann auch der beispielhafte Aufstieg Garchings, das laut Bürgermeister Manfred Solbrig »damals noch ein kleines, unbedeutendes Dorf mit nicht einmal ganz 3.000 Einwohnern war.«

Die Stadterhebung 1990 und die U-Bahn bis Garching-Hochbrück (seit 1995) und seit Oktober 2006 über die Garchinger Stadtmitte bis zum Forschungszentrum mit der mittlerweile zur Elite-Uni ernannten TU München. Ohne diesen bedeutenden und international sehr hoch angesehenen Wissenschaftsstandort mit rund 9.000 Studenten und 5.000 Mitarbeitern hätte es diese Entwicklung der Universitätsstadt nicht gegeben. Sowohl Bürgermeister Manfred Solbrig als auch TU-Präsident Prof. Dr. Dr. Wolfgang Herrmann betonten im Rahmen des Festaktes, dass die Verlängerung der Linie U6 Richtung Eching und Neufahrn und somit der Anschluss an den Flughafen der nächste große Schritt beim Ausbau der Infrastruktur wäre.

Die Besonderheit des Forschungsstandort Garching macht auch die einzigartige Nähe der Forschung an der Universität und die daneben angesiedelte Wirtschaft aus. Solbrig betonte, dass die Stadt Garching auch in den nächsten Jahren in enger Zusammenarbeit mit der Wissenschaft wie beim Business Campus geschehen Unternehmen hier ansiedeln möchte. Gerade hier gelte das Motto, dass Stillstand in der Entwicklung ein Rückschritt wäre. Auch der scheidende Ministerpräsident Edmund Stoiber blickte stolz auf diese Verknüpfung von Wissenschaft und Wirtschaft. Er stellte fest, dass jeder die Hochschule verlassende Student »schon mehrere Job-Angebote in der Tasche hat.« Nico Bauer

Artikel vom 01.10.2007
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