Der Individualverkehr auf der Wittelsbacher Brücke wird durch Stadtrat ausgebremst

Busspur als Schikane?

Au/Isarvorstadt · Durch die Beschleunigung der Buslinie 58 (im Stadtrat von Rot-Grün gegen die Stimmen der CSU beschlossen) wurde die Leistungsfähigkeit des Straßenzugs Humboldtstraße/Kapuzinerstraße für den Individualverkehr deutlich reduziert.

Die täglichen Staus und Ausweichverkehre haben sich seit Einführung der Busbeschleunigung deutlich verstärkt.

Während der Baumaßnahmen auf der Reichenbachbrücke (mit Vollsperrung dort) wurde die Busbeschleunigung teilweise wieder zurückgenommen und insbesondere das zentrale Stück, die Busspur auf der Wittelsbacherbrücke, aufgehoben. Für jede Fahrtrichtung standen (wie früher) auf der Brücke zwei Fahrspuren zur Verfügung. Die Stadtverwaltung hat dazu selbst dargestellt: „Die westliche Umfahrungsroute … (zur Reichenbachbrücke) kann mit den vorgeschlagenen Änderungen für den Individualverkehr um ca. 30 % leistungsfähiger gemacht werden.“ Das Zitat stammt aus der Beschlussvorlage „Vermeidung von Dauerstaus in der Innenstadt“, die am 7. 12. 1999 im Bauausschuss beschlossen wurde und auf einen Antrag der CSU-Stadtratsfraktion vom 2. 8. 1999 zurückgeht.

Nach Ansicht der CSU kann ein Verlust der Leistungsfähigkeit von ca. 30 % auf einer chronisch überlasteten Strecke mit täglichen langen Staus nicht gerechtfertigt werden, wenn von der Busspur selbst in der Hauptverkehrszeit gerade einmal 8 Busse pro Stunde profitieren. Auch wenn die Stadtwerke mit der Zahl der Fahrgäste in den Bussen argumentieren, muss festgestellt werden, dass die betroffenen Autofahrer die übergroße Mehrheit stellen. Die Busspur wirkt als bewusste Benachteiligung der Autofahrer im Verkehrsablauf – dazu sagt man: Schikane.

Die oben beschriebene Umleitungs-Aktion hat bewiesen, dass eine Aufhebung der Busspur möglich ist. Die CSU-Stadträte Wolfgang Wiehle und Reinhold Babor haben diese Tatsache zum Anlass genommen, dies als allgemeine Lösung zu fordern. Nicht zuletzt die Umwelt würde davon profitieren, wenn die staubedingten Verkehrs-Emissionen und unnötiger Spritverbrauch abnehmen würden. N. F.

Artikel vom 31.01.2001
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