Anwohner protestieren gegen fünften Maxvorstadt-Club, KVR beschwichtigt

Maxvorstadt · Kein Spaß mit Diskos

Ramba Zamba gibt es derzeit nicht nur auf der Wiesn – danach wird in der Discomeile rund um den Maximiliansplatz wird bis in die Puppen gefeiert. Foto: gw

Ramba Zamba gibt es derzeit nicht nur auf der Wiesn – danach wird in der Discomeile rund um den Maximiliansplatz wird bis in die Puppen gefeiert. Foto: gw

Maxvorstadt · Er ist der Fünfte im Bunde: Am 31. August ist mit dem »Max & Moritz« ein weiterer Club in der Gegend um den Maximiliansplatz ansässig geworden, ein Club, der dem Partyvolk einen besonderen Service bieten will: denn kürzlich haben die Betreiber beantragt, die Sperrzeit auszuhebeln. Die Anwohner der Discomeile hingegen sehen sich durch das nächtliche Treiben auch mit Sperrzeit um den Schlaf gebracht und haben eine Strafanzeige wegen Lärmbelästigung gestellt – ja sogar ein Privatdetektiv wurde engagiert, um die Zustände vor Ort zu dokumentieren.

Unterstützt werden die Anwohner vom Bezirksausschuss Maxvorstadt (BA 3). Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) allerdings versucht zu beschwichtigen, denn die Diskobetreiber seien sehr kooperativ. Dass die Clubs zusperren müssen, sei keine Alternative – denkbar sei allenfalls eine Sperrzeitverkürzung, wie BA-Chef Klaus Bäumler (CSU) sagt. »So ein Spektakel wie bei der Eröffnung des ›Max & Moritz‹ darf allerdings kein Dauerzustand werden.« Der nächtliche Lärm sei für die Anwohner nicht tragbar, denen das »Pacha«, die »Rote Sonne«, die »089-Bar« und das »Baby« bereits vor der Eröffnung des neuen Clubs den Schlaf geraubt hätten.

Peter Prommersberger vom KVR hingegen behauptet auf der jüngsten BA 3-Sitzung, dass sich die Lage inzwischen beruhigt hat. »Den Diskobetrieb haben wir in den Griff gekriegt«, sagt er. Jeden Freitag und Samstag fahre zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens eine Streife vorbei, »der Maximiliansplatz ist im Moment unser Haupteinsatzgebiet.« Der Ärger der vergangenen Wochen sei verraucht, inzwischen gebe es nur noch einen einzigen Anwohner, der sich beschwert. Die Diskobetreiber seien sehr kooperativ, sämtliche Schallschutzmaßnahmen wurden getroffen.

Auch der Müll, den die Partygänger bei ihren nächtlichen Touren hinterlassen, werde morgens beseitigt – von Hand, damit die Anwohner nicht von Reinigungsfahrzeugen geweckt werden. »Die Club-Besitzer sorgen dafür, dass um 9 Uhr alles sauber ist«, versichert Prommersberger. Besonders viel Müll entstehe durch Flyer, die vor den Lokalitäten verteilt würden – »das wird man wohl in Zukunft verbieten«. Die BA-Mitglieder bleiben dennoch skeptisch und sprechen sich dafür aus, den endgültigen Beschluss über die Sperrzeitaufhebung in die kommende BA-Sitzung zu vertagen. »Wir wollen erstmal einen Monat abwarten und sehen, ob die Maßnahmen greifen«, erklärt Bäumler. Kirsten Bärmann-Thümmel (Grüne) regt an, mit den Diskobesitzern und den Anwohnern einen runden Tisch zu veranstalten.

Prommersberger hingegen verteidigt die Anliegen der Gastronomen: Der Maximiliansplatz sei seit Jahrzehnten ein Diskoviertel, schon in den Siebzigern gab es dort das »Charly M«. Dem »Max & Moritz« die Sperrzeitaufhebung zu verweigern, sei zudem rechtlich bedenklich, weil das benachbarte »Pacha« auch davon befreit ist. Außerdem habe keiner der Anwohner eine Lärmmessung beantragt. »Dabei haben wir das mehrfach angeboten«, betont er. Problematisch sei dagegen der Lärm der Taxis vor den Clubs – im Gegensatz zu den Diskobesitzern seien die Fahrer wenig gesprächsbereit, sagt Prommersberger. Deshalb schlägt er vor, den Taxistand in der Max-Josef-Straße zu verlegen. Julia Stark

Artikel vom 25.09.2007
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